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Rheinische Post: Köhlers Kritik

Düsseldorf (ots)

Horst Köhler hat in den vergangenen Monaten so
eisern geschwiegen, dass sich die Republik zu Recht fragte, was der 
Präsident eigentlich macht. In der Geschichte der Bundesrepublik hat 
sich das Staatsoberhaupt zu einer Art Gewissen der Nation entwickelt.
Richard von Weizsäcker und Johannes Rau waren Meister dieser 
Disziplin. Roman Herzog nahm die Aufgabe ebenfalls wahr, im Stil ein 
wenig nüchterner als seine Vorgänger.
Aus Köhler ist die moralische Ansprache an die politische Klasse und 
das Volk nun wie Feuer aus einem Vulkan gebrochen  einem Vulkan, der 
lange geruht hatte und von manch einem gar schon für erloschen 
erklärt worden war. Unerwartet und übermäßig hat sich Köhler nun 
positioniert: Kritik an Schwarz-Gelb, weniger Staatsschulden, höhere 
Steuern, mehr Geld für Benzin. Das sind die Themen, mit denen 
landauf, landab die Talkshows bestückt werden. Doch vom 
Bundespräsidenten mag man keine Talkshow-Weisheiten hören.
Es war gut und richtig, dass Köhler nach der Kritik an seiner Person 
in die Offensive gegangen ist. Aber warum hat er keine große Linie 
aus der Krise aufgezeigt? Mut gemacht und Aufbruchstimmung 
geschaffen? Das brauchen wir.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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