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Rheinische Post

Rheinische Post: Verzagtes Komitee

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Der Friedensnobelpreis geht an Martti Ahtisaari als Anerkennung 
seiner jahrzehntelangen Friedensarbeit. Die Entscheidung ist in 
Ordnung. Der Ausgezeichnete ist ein würdiger Preisträger - ohne 
Zweifel. Er ist über jede Kritik erhaben.
Kritik darf man dennoch üben, denn die Entscheidung des Komitees ist 
nicht mutig. Der Friedensnobelpreis ist ein politischer Preis. In 
einer modernen, unruhigen und von schweren Konflikten geprägten Zeit 
kann man sich auch Preisträger vorstellen, die sich täglich 
einmischen, ihr Wort erheben, sich zur Zielscheibe von Regimen machen
und damit das Weltgewissen aufrütteln. In Zeiten schneller Medien, 
von Internet und globaler Vernetzung sind die Übel der Welt für alle 
jederzeit erfahrbar. Wir können nicht wegschauen, nur noch 
abschalten.
Wer aus diesem Wirrwarr herausragende Menschen auszeichnet, belohnt 
ihren Einsatz, ermutigt andere und benennt Übeltäter. Eine solche 
Preispolitik wäre eine Einmischungspolitik. Wer heute einen 
chinesischen Bürgerrechtler oder einen russischen Kritiker 
auszeichnet, der friedlich für einen anderen Umgang mit Menschen 
seiner Heimat eintritt, riskiert die Verstimmung mit Peking oder 
Moskau. Das wäre mutig als Antwort auf den Mut der Anderen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2304

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