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Rheinische Post: Zu früh gefreut in Köln Von Martin Bewerunge

Düsseldorf (ots)

Im "hillijen" Köln sollte man wissen, was es
heißt, Märtyrer zu schaffen: Ausgerechnet dort aber ist eine 
zweifelhafte Kundgebung einiger hundert Rechtspopulisten am Ende mit 
dem zweifelhaften Argument verboten worden, selbst einige tausend 
Polizisten seien nicht mehr in der Lage, für die Sicherheit in der 
Domstadt zu garantieren.
Dabei war doch der Protest des ganz überwiegenden Teils der 
Tausenden, die gegen die "Anti-Islam-Konferenz" auf die Straßen 
gegangen waren, beeindruckend einhellig, friedlich und phantasievoll 
verlaufen. Man muss kein Sympathisant des Vereins "Pro Köln" sein, um
festzuhalten, dass es Aufgabe der Polizei ist, auch dessen Recht auf 
Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu schützen. Hatten die 
Sicherheitskräfte etwa das Gewaltpotenzial der linksautonomen Szene 
unterschätzt? Oder handelt es sich gar um eine "rheinische Lösung", 
sich des unerwünschten Auftritts zu entledigen?
Solche Fragen bleiben und damit ein schaler Nachgeschmack nicht nur 
bei Staatsrechtlern. Der Verein "Pro Köln" wird die Entscheidung 
juristisch anfechten und das womöglich mit Aussicht auf Erfolg. Und 
er wird seine populistischen Forderungen weiter verbreiten. Die 
Politiker, die gestern einen "Sieg der Zivilgesellschaft über die 
Rechtsextremisten" bejubelten, haben sich zu früh gefreut.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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