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Rheinische Post: Rechnungshof warnt Bundestag vor Kostenrisiko bei RAG-Börsengang

Düsseldorf (ots)

Der Bundesrechnungshof (BRH) hat den Bundestag
in einem geheimen Prüfbericht gewarnt, das Auslaufen des 
Steinkohle-Bergbaus und der Börsengang der RAG brächten "erhebliche 
finanzielle Risiken für den Bund". Wie die "Rheinische Post" 
(Freitagausgabe) berichtet, befürchtet der Rechnungshof vor allem bei
den so genannten Ewigkeitslasten unabsehbare Folgen für die 
Staatskasse. Weil der BRH-Bericht vertrauliche Geschäftsdaten des 
RAG-Konzerns enthalte, sei er für Abgeordnete nur in der 
Geheimschutzstelle des Bundestags einzusehen.
Nach Angaben der Zeitung verweisen die Rechnungsprüfer auf 
mögliche Kosten durch Bergschäden sowie die Reinigung des 
Grundwassers und das Abpumpen des Grubenwassers. Dabei gehe der Bund 
"Haushaltsrisiken ein, deren Höhe nicht bestimmt ist", warnte der 
BRH. Nach den "Erblastenverträgen" mit der RAG-Stiftung müssten die 
Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland finanziell einspringen, falls
das Vermögen der geplanten RAG-Stiftung nicht ausreiche, um die 
Ewigkeitslasten zu bezahlen. Der Bund wiederum habe sich 
verpflichtet, den Ländern dann ein Drittel dieser Kosten abzunehmen. 
Doch das Ausmaß dieser Risiken könne weder die RAG noch die vom 
Bundeswirtschaftsministerium als Gutachter eingesetzte 
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG einschätzen, schreibt der BRH. 
Der Rechnungshof bemängelt zudem, auch das KPMG-Gutachten beruhe 
weitgehend auf Daten der RAG.
Nach Angaben der Zeitung räumte das Bundeswirtschaftsministerium 
in seiner Stellungnahme zu dem Prüfbericht ein, die Feststellungen 
des Rechnungshofs "treffen zum Teil zu". Der BRH übersehe aber, dass 
bei den Berechnungen der Staatshilfen durchgängig das jeweils 
größtmögliche Risiko zu Grunde gelegt worden sei. Laut KPMG belaufen 
sich die Ewigkeitslasten auf bis zu 6,873 Milliarden Euro, bezogen 
auf das Jahr 2018. "Aus Sicht des Bundes stellt dieser Betrag eine 
Obergrenze dar", erklärte das Ministerium. Nach Berechnungen der RAG 
reiche das Stiftungsvermögen dafür aus. Geschätzt werde ein 
Börsenerlös von 5,1 Milliarden Euro und eine Verzinsung des Vermögens
in Höhe von 8,5 Prozent pro Jahr, die "bei Finanzanlagen mit 
mittlerem Risiko realistisch" sei.

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