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Weser-Kurier: Zum Rücktritt des LBEG-Präsidenten schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. November 2013:

Bremen (ots)

Der Wechsel an der Spitze des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist ein Zeichen des Neuanfangs. Allerdings darf der bisherige Präsident Ralf Pospich kein Bauernopfer sein - als künftiger Referatsleiter im übergeordneten Ministerium fällt er ohnehin nicht tief. Die Strukturen der Genehmigung und Aufsicht müssen getrennt werden. Nur so lassen sich transparente Verfahren und ein Maximum an Sicherheit gewährleisten. Ohne Risiken wird Bergbau niemals möglich sein. Der jüngste Fund eines einsturzgefährdeten Stollens aus dem frühen 19. Jahrhundert unter dem Essener Hauptbahnhof, der den Zugverkehr im Ruhrgebiet seit Tagen erheblich durcheinander bringt, zeigt eindrucksvoll, wie die Sünden der Vergangenheit oft erst nach langer Zeit den nachkommenden Generationen auf die Füße fallen. Umso wichtiger ist es, nach allen Möglichkeiten der Wissenschaft und Technik die Gefahr zu beurteilen und riskante Vorhaben mit Auflagen zu belegen oder ganz zu verbieten. Es ist nicht vernünftig, die Bodenabsenkungen von Kavernen pragmatisch nur für deren Betriebsdauer zu berechnen. Auch danach sind die riesigen Hohlräume schließlich nicht einfach aus der Welt. Der sorglose Umgang mit technischen Möglichkeiten der Kerntechnologie, der die Gesellschaft in der ungeklärten Frage der Endlager an den Rand einer Zerreißprobe bringt, darf sich nicht in anderer Form beim Fracking oder Kavernenbau wiederholen. Nur wenn die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten das Gefühl hat, bei der Aufsichtsbehörde in guten Händen zu sein, wird sie Fracking-Vorhaben, Kavernenbau und andere Eingriffe in den Boden als wirtschaftlich sinnvolle Vorhaben tolerieren. Wirtschaftsminister Olaf Lies muss deshalb im seit Jahren von verschiedenen Seiten kritisierten LBEG in der Tiefe aufräumen. Nachdem er die Angelegenheit zur Chefsache erklärt hat, werden weitere Schritte vonnöten sein. Davon hängt nun auch die politische Glaubwürdigkeit von Lies persönlich ab.

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