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Weser-Kurier: Zur Sicherheit im Internet schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 7. September 2013:

Bremen (ots)

Man wird es in den nächsten Tagen noch häufiger hören. Unternehmen, die beschwichtigen, die garantieren, die betonen, man müsse sich keine Sorgen machen, wenn man Onlinebanking nutze oder im Internet einkaufe. Die Daten seien schon sicher - zumindest nach allem, was man heute wisse und tun könne. Selbst wenn sie das mit Überzeugung sagen, man kann ihnen das immer weniger abnehmen. Wer bislang noch geglaubt - oder vielleicht eher gehofft - hatte, es gebe noch Lücken bei der Überwachung durch die Geheimdienste, der muss jetzt auch diese Vorstellung aufgeben. Dabei ist es nicht entscheidend, ob und wie oft diese Dienste verschlüsselte Informationen knacken. Entscheidend ist, dass sie es tun können - und das offenbar nicht einmal mit größeren Schwierigkeiten. Angesichts der neuen Überwachungsdimension klingt es fast lächerlich, was man in den vergangenen Wochen alles über Verschlüsselung im Internet lesen konnte. So surfen Sie sicher, so schützen Sie ihre E-Mails. Es klingt wie Unsinn - selbst wenn Fachleute sagen, es gebe noch sichere Verschlüsselung. Der Vertrauensverlust ist entscheidend. Was ist noch alles möglich, wenn Geheimdienste Unternehmen zwingen, in ihre Produkte, die eigentlich der Sicherheit im Internet dienen, ganz bewusst Lücken einzubauen? Lücken womöglich, die nicht nur ein Geheimdienst nutzt, sondern die auch Kriminelle entdecken? Was ist noch möglich, wenn ein Staat das zulässt? Bei der Jagd nach Daten ist gehörig etwas aus den Fugen geraten, doch am Verhalten der Verbraucher dürfte das wenig ändern. Bei vielen wird sich nach der Empörung die große Ohnmacht breit machen. Die meisten, die das Internet nutzen, verstehen ohnehin nicht, was da im Hintergrund abläuft. Es ist so unglaublich reizvoll, was sich da im Internet für Möglichkeiten bieten, den Alltag bequemer zu gestalten. Davon möchte man nicht lassen, Skandale hin oder her - also weiter wie bisher. Hoffnung liegt auf den Datenschützern. Wenn die appellieren, der Verbraucher solle nicht resignieren, dann möchte man antworten: Verzweifelt ihr nicht an manchem in der Politik.

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