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Weser-Kurier: der Bremer WESER-KURIER schreibt zur Diskussion um Dispositions-Zinsen:

Bremen (ots)

Es ist mal wieder eine herrlich deutsche Debatte, die da gerade über die Frage des richtigen Maßes für Dispo-Zinsen geführt wird. Der SPD-Chef fordert eine gesetzliche Obergrenze für die Gebühr beim Überziehen des Kontos. Die CSU-Verbraucherministerin will dagegen alle Banken an den Pranger stellen lassen, wenn sie ihrer Meinung nach über Gebühr beim Dispo zulangen. Doch was genau das richtige Maß für den Dispo-Zins ist, hat bisher auch keiner schlüssig erklären können. Die Banken selbst hüten sich verständlicherweise vor allzu detaillierten Angaben. Sie argumentieren, sie müssten für diese Kurzfristkredite vorsorglich Eigenkapital vorhalten. Da haben sich die Banken aber gerade eines der wenig schlauen Argumente zurechtgelegt. Denn dieses Geld bekommen sie derzeit wegen der historisch niedrigen Leitzinsen praktisch hinterhergeworfen. Besser wäre es gewesen, sie hätten damit argumentiert, dass die Höhe des Dispo-Zinses immer einer Mischkalkulation entspringt. Die setzt sich zusammen aus den Kosten für Beratung, Service und dem Aufwand, die Dispo-Kunden zu betreuen sowie den Erträgen, die die Bank aus Geschäfts- und Firmenkunden-Bereichen erlöst. Ab wann eine Bank mit dem Dispo Geld verdient, ist dabei unterschiedlich. Wahr ist sicher, dass Banken in dieser Sache nicht mit vollkommen offenen Karten spielen. Anders gesagt: Nicht jeder Kunde weiß, welche Möglichkeiten er bei seinem Konto hat. Dass er eine Dispo-Schuld etwa viel billiger mit einem Kredit ablösen kann, wenn es notwendig wird. Oder dass er per Kreditkarte völlig gebührenfrei vier bis sechs Wochen Dispo bekommt. Banken hätten im Moment die wunderbare Gelegenheit, bei ihren Kunden Punkte zu sammeln. Einfach, indem sie ihnen mit solchen Vorschlägen ohne Aufforderung entgegenkommen und Alternativen zum 14-Prozent-Dispo anbieten.

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