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Börsen-Zeitung: Mit den Zehen am Strand, Kommentar von Reinhard Kuls zum unerwartet kräftigen Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex

Frankfurt (ots)

Land in Sicht für die deutsche Konjunktur! Mehr
noch, die deutsche Wirtschaft stellt, um im Bild zu bleiben, sogar 
schon ein paar Zehen auf den rettenden Strand. Denn wenn man auf die 
sogenannte Konjunkturuhr des Ifo-Instituts schaut, sieht man, dass 
das verarbeitende Gewerbe im August den Rezessionsbereich verlassen 
hat. Erstmals seit eineinhalb Jahren gibt es unter den deutschen 
Industrieunternehmen wieder mehr Optimisten als Pessimisten was die 
Erwartungen an den Geschäftsverlauf in den nächsten sechs Monaten 
anbelangt.
Begründet ist das Geschäftsvertrauen in der Aussicht auf ein 
Wiederanspringen des Exportmotors. Denn hier sollten die 
Konjunkturprogramme, die weltweit iniziiert worden sind, so langsam 
ihre volle Wirkung entfalten. Erste Ansätze sind bereits zu spüren.
Nun ist aber Zuversicht das eine, Gewissheit das andere, auch wenn
man davon ausgehen darf, dass die von den Münchener 
Konjunkturforschern jeden Monat befragten Betriebe von allen 
Wirtschaftsakteuren und -beobachtern vermutlich am besten beurteilen 
können, wie es um sie aktuell steht und was die nächste Zukunft an 
Gutem oder Bösem bringen dürfte. Hier hält der Datenkranz der 
jüngsten Ifo-Umfrage eine weitere positive Überraschung bereit: Die 
aktuelle Geschäftsentwicklung wurde von den Unternehmen erneut und 
markant besser beurteilt als noch vor einem Monat. Auch wenn das 
Niveau noch immer recht niedrig ist, macht diese Entwicklung nach dem
rasanten Absturz der deutschen Konjunktur in das rekordtiefe 
Rezessionstal wieder hoffnungsfroh. Denn sie beweist, dass das seit 
Ende des vergangenen Jahres sich zeigende Abnehmen der 
Konjunkturskepsis eben doch keine Erwartungsblase ist, wie dies 
manche Beobachter warnend moniert hatten.
Auch wenn also Deutschland nach dem globalen Finanz- und 
Wirtschaftssturm inzwischen das rettende Ufer erreicht hat - auf 
sicherem Grund fest verankert ist der nun offenbar einsetzende 
Aufschwung damit noch lange nicht. Denn es gibt einige inhärente 
Ungleichgewichte, etwa die zunächst vermutlich noch steigenden 
Arbeitslosenzahlen, die zu Schlingerbewegungen führen und das 
Eintreten in eine solide Wachstumsphase verzögern können. Die Gefahr,
dass sie den Aufschwung abwürgen, ist angesichts des jüngsten 
Ifo-Stimmungsindikators allerdings deutlich gesunken.
(Börsen-Zeitung, 27.8.2009)

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