Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Struck: Keinerlei Vorfestlegung auf Libanon-Einsatz deutscher Soldaten
SPD-Fraktionschef sieht aber "Kapazitäten und Fähigkeiten der Bundeswehr, die bei einem solchen Einsatz nützlich sein könnten"

Berlin (ots)

Berlin - Der SPD-Fraktionsvorsitzende und frühere
Verteidigungsminister Peter Struck hält die UN-Resolution zu Nahost 
für "ein gutes Zeichen". "Das ist eine Chance die Lage im Nahen Osten
wieder zu stabilisieren. Wichtig ist, dass die Resolution jetzt so 
schnell wie möglich umgesetzt wird", sagte Struck dem "Tagesspiegel 
am Sonntag". Zu einer möglichen Beteiligung der Bundeswehr an einer 
UN-Friedenstruppe sagte der SPD-Politiker: "Man soll den zweiten 
Schritt nicht vor dem ersten tun." Das sei "eine Frage, die sich erst
dann stellt, wenn die Planungen über die erweiterte UN-Truppe 
konkretisiert wurden". Zugleich wies Struck die Warnung früherer 
Bundeswehrgeneräle zurück, die Bundeswehr verfüge nicht über die 
Kapazitäten für die Beteiligung an  einer UN-Mission. "Es gibt 
sicherlich Kapazitäten und Fähigkeiten der Bundeswehr, die bei einem 
solchen Einsatz nützlich sein könnten."
In der Bitte des israelischen  Ministerpräsidenten Ehud Olmert um 
eine Beteiligung der Bundeswehr an einer UN-Mission sieht der 
SPD-Politiker "einen bewegenden  Vertrauensbeweis" gegenüber 
Deutschland. Dennoch gebe es "keine Vorentscheidung" für einen 
Einsatz deutscher  Soldaten im südlichen Libanon. "Ich sage den  
Mitgliedern meiner Fraktion in aller Deutlichkeit: Es gibt keinerlei 
Vorfestlegungen auf einen Einsatz - weder von  der Regierung, noch 
von der Fraktionsspitze."
Struck räumte ein, dass es in der SPD-Fraktion - "wie in den 
anderen Fraktionen auch" - große Vorbehalte gegen eine  Entsendung 
deutscher Soldaten an die Grenze zu Israel gebe.  Bei einer möglichen
Bundetagsabstimmung werde der  Fraktionszwang "natürlich nicht" 
gelten. Den Abgeordneten sagte Struck eine ausführliche  Beratung zu,
"wenn die  Frage eines Einsatzes auf uns zukommen sollte". Dies sei 
aber "wirklich offen". Eine Sondersitzung des Bundestages  in der 
Sommerpause sehe er nicht.
Als "schwerwiegendes Argument" gegen einen Einsatz bezeichnete 
Struck Einwände von Skeptikern, wonach die Bundeswehr in dem Konflikt
nicht unparteiisch sein könnten. "Eine Friedenstruppe müsste strikt 
neutral sein gegenüber  beiden Konfliktparteien. Ich erwarte auch 
deshalb gründliche Diskussionen, sollte Deutschland tatsächlich um 
eine  Beteiligung gebeten werden", sagte Struck. Er gehe außerdem 
davon aus, dass auch die internationale Gemeinschaft "das besondere 
Verhältnis zwischen Deutschland und Israel im Blick hat".
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
cvd@tagesspiegel.de 
 

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 11.08.2006 – 14:28

    Der Tagesspiegel: CDU-Politiker: Defizitziel wird schon 2006 erreicht

    Berlin (ots) - Deutschland wird mit großer Wahrscheinlichkeit schon in diesem Jahr die Defizitziele des europäischen Stabilitätspaktes erreichen. "Wir sind ausgesrochen zuversichtlich, schon 2006 - und nicht erst 2007 - zum ersten mal seit Jahren wieder die Defizit-Ziele des europäischen Stabilitätspaktes erreichen zu können", sagte der Haushaltspolitiker ...

  • 11.08.2006 – 13:37

    Der Tagesspiegel: Struck: Ernsthaft über Anti-Terror-Datei nachdenken

    Berlin (ots) - Berlin - Nach den vereitelten Anschlägen auf USA-Flüge hat die SPD Zustimmung zur Einführung einer Anti-Terror-Datei in Deutschland signalisiert. Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Peter Struck, sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstag-Ausgabe): "Über eine Anti-Terror-Datei müssen wir ernsthaft nachdenken." Einsätze der Bundeswehr im ...