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Der Tagesspiegel: Stratthaus und Faltlhauser besorgt wegen EuGH Vorentscheidung BDI äußert sich positiv

Berlin (ots)

Die Vorentscheidung des Europäischen Gerichtshofs
zur grenzüberschreitenden Unternehmensbesteuerung stößt auch in den
Bundesländern auf große Besorgnis. Bayerns Finanzminister Kurt
Faltlhauser (CSU) sagte dem Tagesspiegel, die Schlussanträge des
Generalanwalts ließen zwar "ein wenig hoffen". Wenn das Gericht aber
die britische Regelung gegen den Ansatz ausländischer Verluste bei
der Gewinnermittlung verwerfen sollte, müsse man reagieren. "Eine
schrankenlose Abzugsfähigkeit ausländischer Verluste in Deutschland
ist keine realistische Perspektive." Die Möglichkeiten, auf
nationaler Ebene zu reagieren, seien begrenzt. Daher müsse auf
europäischer Ebene nach Lösungen gesucht werden. Konkret nannte
Faltlhauser eine einheitliche Bemessungsgrundlage. Außerdem müsse den
Mitgliedstaaten ein zeitlicher Spielraum bei der Umsetzung von
EuGH-Entscheidungen mit erheblichen fiskalischen Auswirkungen gewährt
werden. "Es kann nicht sein, dass die Haushaltsplanungen der
Mitgliedstaaten über Nacht Makulatur werden", sagte Faltlhauser. Wenn
sich hier nichts bewege, müsse man über "eine ausdrückliche
Klarstellung" im EU-Vertragswerk nachdenken. Baden-Württembergs
Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) sprach von einem Risiko in
"zweistelliger Milliardenhöhe". Auch er sehe kaum nationale
Möglichkeiten in dieser Frage. "Langfristig müssen wir Lösungen auf
europäischer Ebene suchen und gemeinsam die Unternehmenssteuern neu
justieren", sagte er dem Tagesspiegel. Die Industrie begrüßte die
Vorentscheidung dagegen, "da die fehlende Verrechnungsmöglichkeit von
Auslandsverlusten eines der größten Hindernisse im Binnenmarkt ist",
wie Carsten Schmid, Experte für internationales Steuerrecht beim
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Tagesspiegel sagte.
Ohnehin habe der Generalanwalt die Verlustverrechnung nicht völlig
freigegeben, so dass die Steuerausfälle "weniger dramatisch" als
befürchtet sein würden.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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