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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Union streitet um Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
Zweifel an pünktlichem Start von Hartz IV

Berlin (ots)

In den Kommunen wird der Widerstand gegen die
Modalitäten der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
immer größer. Selbst CDU-regierte Städte planen nicht, die Betreuung
der Langzeitarbeitslosen zu übernehmen. "Das ist eine reine
Bundesaufgabe", sagte Joachim Erwin (CDU), Oberbürgermeister von
Düsseldorf, dem Tagesspiegel (Dienstagsausgabe). "Für uns stand das
Koch`sche Optionsmodell nie zur Diskussion", sagte Oliver Wittke
(CDU), Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, dem Tagesspiegel. Hessens
Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte vergangene Woche einen
eigenen Vorschlag zur Betreuung Langzeitarbeitsloser gemacht. Im
Rahmen der Hartz-Arbeitsmarktreformen sollen ab dem 1. Januar 2005
die Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammengelegt werden. Darauf
hatten sich Rot-Grün und die Opposition im Vermittlungsausschuss des
Bundesrates im vergangenen Dezember geeinigt. Die CDU lehnt das
Optionsmodell von Rot-Grün für die Kommunen ab, Hessens
Ministerpräsident Roland Koch legte einen eigenen Entwurf vor, der
den Kommunen mehr Spielraum gibt. Allerdings gibt es unterschiedliche
Ansichten zwischen Landes- und Fraktions-Unionspolitikern einerseits
und den Kommunalpolitikern vor Ort andererseits. CDU-Bürgermeister
Erwin aus Düsseldorf jedenfalls stimmt mit Koch "nicht überein".
Selbst wenn die Stadt mittels Kochs Modell die Zuständigkeit
übernehmen könnte, werde die Kommune "hemmungslos zuzahlen" müssen,
ist sich Erwin sicher. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Wittke sieht
das ähnlich. Bei 22 000 Arbeitslosen und rund 19 000
Sozialhilfeempfängern in seiner Stadt sieht Wittke wenig Spielraum
für eine ausschließlich städtisch verantwortete Arbeit auf diesem
Feld. Die Kommunen haben große Zweifel, dass die Reform überhaupt
Anfang 2005 in Kraft treten kann. "Da ist das Chaos programmiert",
sagt Erwin. Technisch gebe es Probleme, zudem müssten die
BA-Mitarbeiter noch nachgeschult werden. Auch Wittke (CDU) hat
massive Zweifel am pünktlichen Start der Reform. "Das entwickelt sich
eher zur Dosenmaut vier", sagte er. Da in Berlin eine Einigung im
politischen Streit zwischen Clement und Koch nicht abzusehen ist,
glaubt Wittke nicht mehr daran, dass die Fachleute die Lösung
administrativ rechtzeitig umsetzen können. Auch Michael Theurer
(FDP), Oberbürgermeister der Kreisstadt Horb am Neckar, rechnet nicht
damit, dass rechtzeitig ein funktionsfähiges Optionsmodell vorliegt.
"Wir müssten Hartz IV deswegen um mindestens sechs Monate
verschieben", fordert Michael Theurer.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, 030-26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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