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Der Tagesspiegel: Münchner OB Ude sieht "keine rechtliche Handhabe", Faschingsumzug am Holocaust-Gedenktag zu verhindern

Berlin (ots)

Berlin - Trotz der harschen Kritik des Zentralrats
der Juden daran, dass in München am Holocaust-Gedenktag ein 
Faschingsumzug stattfinden soll, sieht Oberbürgermeister Christian 
Ude (SPD) keine rechtliche Handhabe, die Veranstaltung zu verhindern.
"Der Gedenktag am 27. Januar ist kein Feiertag und genießt auch sonst
keinerlei gesetzlichen Schutz. Die Behörden verfügen deshalb auch 
über keine rechtliche Handhabe, Vergnügungsveranstaltungen an diesem 
Tag zu unterbinden", sagte Ude dem Berliner "Tagesspiegel" 
(Mittwochausgabe). Der Veranstalter habe sich "nach Beginn der erst 
sehr spät einsetzenden Kritik" nicht mehr in der Lage gesehen, den 
Umzug mit ausländischer Beteiligung noch zu verlegen. Er habe aber 
angekündigt, "künftig eine
Terminüberschneidung vermeiden zu wollen".
Veranstalter ist der Müchner Verein "Die Damischen Ritter". Peter O. 
Bosse, 1. Vorstand des Vereins, sagte dem "Tagesspiegel", er sei 
"konsterniert" über die späte Kritik. Der Termin sei im Mai 2007 
angekündigt worden, und niemand habe daran Anstoß genommen. Auch die 
Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, nicht, die
nach Bosses Worten einen engen Kontakt zum Münchener Rathaus pflege. 
Dessen Amstchef Ude sei nicht nur Schirmherr des Umzugs, sondern 
werde auch zu den Teilnehmern gehören. Gleichwohl räumte Bosse ein, 
dass die Kollision der Daten unglücklich sei. Bei der   Terminplanung
sei niemandem bewusst gewesen, dass es sich um den 
Holocaust-Gedenktag  handelte. "Hätte ich damals gewusst, um welch 
brisantes Datum es geht, hätten wir   mit Sicherheit  einen anderen 
Termin gewählt", sagte Bosse. Jetzt sei eine Verschiebung aber nicht 
mehr möglich.
Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030/26009389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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