Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: CDU-Regierungschef Peter Müller fordert weitere Nachbesserungen der Agenda 2010 - Hartz IV bei Kindern und Schonvermögen "nachjustieren".

Berlin (ots)

Berlin. Der saarländische CDU-Ministerpräsident
Peter Müller fordert von der großen Koalition weitere Nachbesserungen
der Agenda-Politik auf dem Arbeitsmarkt und eine Überprüfung von 
Hartz-IV-Gesetzen. Mitten im parteiübergreifenden Streit um die 
Verlängerung des Arbeitslosengeldes I (ALG I) für Ältere setzt Müller
damit nicht nur die große Koalition in Berlin sondern zwei Wochen vor
ihrem Bundesparteitag auch die SPD weiter unter Druck.
Dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte Müller, bei der Verlängerung des 
ALG I für Ältere hätten die Führungskräfte der Union in Berlin "einen
klaren Handlungsauftrag". Er gehe nun davon aus, "dass er umgesetzt 
wird".  Müller bezeichnete es als "logisch und plausibel", dass 
Menschen, die länger in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt 
hätten, auch länger Leistungen erhalten. Im Umkehrschluss bedeutet 
das jedoch auch, dass die Bezugsdauer der Leistungen für Jüngere 
gekürzt werden müssten.
Ausdrücklich lehnte der CDU-Politiker den Vorschlag von SPD-Chef Kurt
Beck ab, die Bezugsdauer an das Lebensalter der Betroffenen zu 
koppeln. Das sei ein "schwerer Konstruktionsfehler" des Beck-Modells,
weil es nicht dem Leistungsprinzip folge. Die Vorstellung der 
Menschen sei, dass sie durch eigene Leistung ein Stück Sicherheit für
den Fall der Arbeitslosigkeit schaffen würden, sagte Müller. Dies sei
"nachvollziehbar". Kritik an der Koppelung von Leistungsdauer an 
Beitragszahlungen, die Ostdeutsche und Frauen ausgrenzt, die nicht 30
oder 40 Jahre in die Versicherung einzahlen konnten, wies Müller 
zurück. Es gehe um eine "gerechte Lösung", bei der 
Aufkommensneutralität "angestrebt" werden solle.
Von der großen Koalition forderte Müller zudem eine Überprüfung der 
Hartz-IV-Gesetze. Zwar sollten die Regelungen nicht grundsätzlich in 
Frage gestellt werden. Allerdings sei die Zeit gekommen, "einzelne 
Punkte" zu reflektieren. Ausdrücklich nannte der CDU-Politiker das 
Schonvermögen. Wenn eine Regierung die Menschen auffordere, mehr für 
die Altersvorsorge zu tun, dann müssten auch die Leistungen derselben
"in angemessenem Umfang nicht auf Hartz IV angerechnet werden". Weil 
dies gegenwärtig nicht gewährleistet sei, sprach sich Müller für 
Änderungen aus.
Gleichzeitig forderte er die Anhebung der Hartz-IV-Leistungen für 
Kinder. In den Hartz-Pauschalen seien derzeit 1,15 Euro für das 
tägliche Mittagessen der Kinder vorgesehen. "Zu diesem Preis ist aber
ein Mittagessen in einer Kita oder Grundschule nicht zu bekommen", 
sagte Müller. Deshalb plädiere er für eine Neuregelung, "die 
sicherstellt", dass Kinder von Hartz-IV-Empfängern am Mittagessen in 
Schulen und Kitas teilnehmen können.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030/26009-389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 13.10.2007 – 11:56

    Der Tagesspiegel: CDU-Politiker Peter Müller will die Zahl der Schulbücher begrenzen

    Berlin (ots) - Berlin. Der Ministerpräsident des Saarlandes, CDU-Politiker Peter Müller, will die Zahl der Schulbücher begrenzen. Dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte Müller, es sei "ein großes Problem, dass wir viel zu viele davon haben". Dass "Eins und Eins Zwei ist", sagte Müller, werde 2007 genauso vermittelt wie vor zwanzig Jahren. Deshalb sei es ...

  • 12.10.2007 – 15:38

    Der Tagesspiegel: Zentralrat der Juden zeigt erstmals Verständnis für Dejagah/

    Berlin (ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat erstmals Verständnis für den Fußballprofi Ashkan Dejagah geäußert. "Wenn für seine Absage, an einem Spiel in Israel teilzunehmen, persönliche Gründe vorliegen, kann ich das nachvollziehen", sagte Zentralrats-Generalsekretär Stephan J. Kramer dem "Tagesspiegel" (Samstag-Ausgabe). "Schließlich ...