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Der Tagesspiegel: Kretschmann: Oettinger bringt Unordnung in den Föderalismus
Stuttgarter Grünen-Fraktionschef rügt bildungspolitische Vorstöße des Ko-Vorsitzenden der Reformkommission

Berlin (ots)

Der baden-württembergische Grünen-Fraktionschef
Winfried Kretschmann hat die jüngsten bildungspolitischen Vorstöße 
des Stuttgarter Ministerpräsidenten Günther Oettinger und von 
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) für 
Zentralabitur, einheitliche Abschlüsse an Haupt- und Realschulen und 
Einheitsbücher  scharf kritisiert. Kretschmann, Mitglied der 
Föderalismuskommission II, rügte insbesondere die Forderung nach 
einem einheitlichen Zentralabitur im Zusammenhang mit Oettingers 
Rolle als Ko-Vorsitzender der Kommission: Es "widerspricht dem, was 
man in der ersten Stufe der Föderalismusreform beschlossen hat: im 
Bildungsbereich die Länder zu stärken, sie zu Bildungsstaaten zu 
machen. Damit haben die Länder wieder eine echte politische 
Existenzbegründung bekommen. Und dann kommt Oettinger mit einem 
unsinnigen Vorschlag, der nicht einmal mit seinem eigenen 
Kultusminister abgestimmt ist, und zieht das wieder in Zweifel." 
Oettinger vertrete in der Föderalismuskommission die Länderseite - 
"dass gerade er mit solch zentralistischen Vorschlägen kommt, finde 
ich schwer verständlich. Er soll Ordnung in die bundesstaatliche 
Verfassung bringen, macht aber genau das Gegenteil: Oettinger bringt 
Unordnung in den Föderalismus", sagte Kretschmann dem Berliner 
"Tagesspiegel" (Montagausgabe). Nach Ansicht Kretschmanns würde das 
bundesweite Zentralabitur "einen riesenhaften bürokratischen Aufwand 
bedeuten", obwohl die Abiturnote insgesamt nicht mehr die frühere 
Bedeutung habe. "Völlig zu Recht setzt man heute verstärkt auf 
Eingangsprüfungen durch die Universitäten, und auch die Unternehmen 
schauen in Bewerbungsgesprächen nicht so sehr auf Schulnoten." Mit 
Blick auf die zusätzliche Forderung Schavans, auch für Haupt- und 
Realschulen einheitliche Prüfungen anzusteuern, sagte er: "Ich 
glaube, dass die Union ein bisschen dem Prüfungswahn anheim gefallen 
ist."

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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