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Peter S.: "Ich war das Sexspielzeug meiner Mutter"

München (ots)

Mutterliebe, die zur Lust wird, Frauen, die sich
an ihren eigenen Söhnen vergehen - hierzulande ist das angeblich an 
der Tagesordnung. Doch weil keiner über das Tabu spricht, treiben 
Angst und Scham die Opfer in die Isolation. "SAM" spricht mit zwei 
Männern, die offenbar von der eigenen Mutter sexuell missbraucht 
wurden - am Donnerstag, 25. Oktober 2007, um 13.00 Uhr auf ProSieben.
"Bis zu meinem 16. Lebensjahr wurde ich auf jede nur erdenklichen 
Art sexuell missbraucht", erzählt Peter S. Ein Trauma, dass der heute
44-Jährige lange verdrängt hat. Als ihn die Vergangenheit 1992 
einholt, sieht der Bäckerssohn nur noch einen Ausweg: "Ich hab' 
gedacht, wenn jetzt gar nichts mehr hilft, dann muss ich mich 
umbringen. Dann spüre ich mich nicht mehr. Dann habe ich zum Messer 
gegriffen."
Peter S. hat den Selbstmordversuch überlebt. Trotz einer Vielzahl 
verschiedener Therapien kann er heute kaum Vertrauen zu seiner Umwelt
aufbauen. Menschliche Nähe macht ihm Angst. Peter S. lebt von Hartz 
IV, hat sich zurückgezogen. Den Kontakt zu seiner Mutter, die die 
Vorwürfe ihres Sohnes abstreitet, hat er abgebrochen.
Auch Ralf G. war erst wenige Monate alt, als seine Qualen 
begannen. Anfangs sind es, wie er sagt, intime Berührungen, später 
habe seine Mutter verlangt, dass er sie sexuell stimuliert. Wie geht 
ein Kind mit einer solchen Situation um? "Ich habe mich schon 
geekelt", erinnert sich der Unternehmerssohn. "Aber das kam erst 
hinterher. In der Situation selbst ist man wie ausgeschaltet. Es ist 
ein reines Funktionieren. Irgendwann ist man in der normalen Welt 
zurück und hat das Gefühl, dass alles sei gar nicht wirklich 
passiert." Selbstschutzmechanismen, wie Trauma-Therapeutin Dagmar 
Minor sie von hunderten Inzest-Opfern kennt. Sie ist Vorsitzende des 
Vereins "Schotterblume" und betreut Menschen, die in ihrer Kindheit 
Opfer sexueller Gewalt wurden. "Um überleben zu können, unterdrücken 
die Kinder ihre Gefühle. Irgendwann nehmen sie Angst, Ekel und 
Traurigkeit gar nicht mehr wahr. Es kann Jahrzehnte dauern, bis die 
Emotionen wieder hochkommen." Vor vier Jahren hat Ralf G. seine 
Mutter mit dem Vorwurf des Missbrauchs konfrontiert. Empört stritt 
sie alles ab. "Auch das ist bezeichnend", so Dagmar Minor. "Oft 
wurden solche Mütter selbst missbraucht und leugnen, um das eigene 
Leid nicht aufarbeiten zu müssen." Vor Gericht hätten Peter S. und 
Ralf G. heute keine Chance auf Gerechtigkeit. Denn die Taten sind 
längst verjährt ...
Bei Fragen:
ProSieben Television GmbH
Programmkommunikation
Dagmar Christadler
Tel. +49 [89] 9507-1185
Fax +49 [89] 9507-91185 
dagmar.christadler@ProSieben.de
Fotoredaktion: Susanne Karl
Tel. +49 [89] 9507-1173
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