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dapd-Eigentümer Martin Vorderwülbecke im kressreport-Interview: "AFP versucht, in Deutschland die Pressefreiheit einzuschränken"

Heidelberg (ots)

Zwei Monate vor dem geplanten Start eines französischen Textdienstes hat Martin Vorderwülbecke, Miteigentümer und Vorstandschef der dapd-Gruppe, den Marktführer in Frankreich, die Agence France Presse (AFP), scharf angegriffen: Sie sei "existenziell vom Wohlwollen des französischen Staats abhängig und deshalb in ihrer Berichterstattung nicht frei", sagte er im Interview mit dem Branchendienst kressreport.

Vorderwülbecke warf der konkurrierenden Nachrichtenagentur zudem vor, dapd mit "Drohungen und Klagen" einschüchtern zu wollen. "Es ist eine Tolldreistigkeit, wie diese französische Firma, die von einem ehemaligen Staatsbeamten geleitet wird, versucht, in Deutschland die Pressefreiheit einzuschränken und den Wettbewerb durch staatlich subventionierte Berichterstattung zu untergraben", sagte er.

Vorderwülbeckes dapd-Gruppe will Mitte September unter dem Namen Sipa News einen Textdienst in Frankreich anbieten, der eine vollwertige Alternative zu den AFP-Diensten darstellt, aber bis zu 40% billiger ist. "Es handelt sich im Wesentlichen um eine Hauptstadtberichterstattung, die von Anfang an die Ressorts Politik, Vermischtes, Kultur und Wirtschaft umfasst", kündigte Vorderwülbecke im kressreport an. Die dapd-Gruppe werde zudem von Anfang an einen Sportdienst anbieten und auf Basis des Weltdienstes von Associated Press (AP) aus dem Ausland berichten. Die dapd-Gruppe hat daher gerade die französische AP-Niederlassung gekauft.

Die dapd hat bereits 2010 bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Subventionierung der AFP durch den französischen Staat eingelegt. Im Interview mit dem kressreport fordert der dapd-Eigentümer die französische Agentur nun zum Rückzug aus Deutschland auf, wo sie mit der AFP GmbH und dem Sport-Informations-Dienst (SID) aktiv ist: "Die AFP Paris muss darlegen, wofür sie die Subventionen im Einzelnen braucht. Die Finanzierung eines deutschen Dienstes wird wohl kaum dazu gehören", meint Vorderwülbecke. "Wenn sie in Frankreich überleben will, muss sie sich aus Deutschland zurückziehen."

Das Interview mit Martin Vorderwülbecke ist im kressreport 15/2012 erschienen. Weitere Informationen dazu gibt es auch unter www.kress.de.

Pressekontakt:

kressreport/kress.de
Henning Kornfeld
Telefon: 06221/3310-240
Fax: 06221/3310-333
henning.kornfeld@kress.de

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