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VIER PFOTEN kritisiert: Pläne der Bundesregierung für Zirkusregister unzureichend
Ungarns aktuelles Verbot für Wildtiere in Zirkussen muss Vorbildfunktion haben

Hamburg (ots)

Gestern hat die Bundesregierung einen Entwurf zur
Änderung des Tierschutzgesetzes vorgelegt, mit dem ein Register für 
Zirkustiere auf den Weg gebracht werden soll. Das Register soll die 
behördliche Kontrolle bei reisenden Zirkussen verbessern. "Trotzdem 
werden Bären, Elefanten, Tiger und Co. in Deutschlands Zirkussen 
weiter leiden, solange kein Verbot für Wildtiere in Zirkussen 
besteht", erklärt Thomas Pietsch, Wildtier-Experte bei VIER PFOTEN. 
In Ungarn ist Anfang September 2007 ein generelles Wildtier-Verbot 
für reisende Zirkusse in Kraft getreten. Zusammen mit Österreich 
verfügt das Land nun über die strengsten Regelungen in der EU. "Das 
junge EU-Mitglied Ungarn zeigt der deutschen Regierung, wie wirksamer
Tierschutz im Zirkus aussieht. Die Forderung des Bundesrates nach 
einem Verbot bestimmter Wildtiere aus dem Jahr 2003 muss wieder auf 
die politische Agenda".
In der EU gibt es circa 1000 Zirkusunternehmen. Allein in 
Deutschland reisen rund 300 Zirkusse durchs Land, die meisten führen 
Tiere mit sich. Festgekettete Elefanten, verhaltensgestörte Bären, 
Löwen oder Tiger, die in kleinen Gitterkäfigen im Kreis laufen - so 
sieht die traurige Realität außerhalb der Manege aus. In Zirkussen 
sind Tiere unzureichenden Haltungsbedingungen und schlechter 
Versorgung sowie ständigen Ortswechseln und fragwürdigen 
Dressurmethoden ausgesetzt. Diese Lebensbedingungen führen besonders 
bei exotischen Wildtieren regelmäßig zu schweren Leiden bis zum Tod. 
Denn anders als domestizierte Tiere haben sie keine zuchtbedingte 
Anpassung an ein Leben in Gefangenschaft durchlaufen. Ihre Ansprüche 
an Haltung, Ernährung und Pflege sind so hoch, dass sie in reisenden 
Zirkussen nicht befriedigt werden können.
In der Gesellschaft werden Zirkusaufführungen mit Tieren zunehmend
kritisch gesehen und vermeintliche Attraktionen mit Wildtieren stoßen
immer häufiger auf Ablehnung. So wird der Auftritt von Wildtieren in 
der Manege in vielen Ländern aus Tierschutzgründen bereits untersagt 
oder eingeschränkt. Zuletzt beschloss Ungarn nach knapp zweijährigen 
Anstrengungen der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN 
in Kooperation mit dem ungarischen Verein FAUNA ein generelles Verbot
für Wildtiere im Zirkus. In der EU verfügt auch Österreich über ein 
solches Verbot. In Großbritannien wird eine entsprechende Regelung 
vorbereitet. Schweden, Finnland, Dänemark und die Tschechische 
Republik verbieten das Mitführen einzelner Tierarten. In Belgien 
müssen Zirkustiere nach Zoostandards gehalten werden, so dass kaum 
noch Wildtiere mitgeführt werden.
Unter dem Motto "Manege frei - aber ohne Wildtiere" setzen moderne
Zirkusse vermehrt auf Programme ohne Wildtiere, oder gänzlich auf 
Konzepte ohne Tiere. International erfolgreiche Unternehmen wie der 
Cirque du Soleil, Flic Flac oder Roncalli bieten ein reichhaltiges 
Programm aus Artistik, Musik, Tanz und Theater. "Zirkusse ohne Tiere 
sind zukunftsweisend und bereichern das Kultur- und Freizeitangebot. 
Kopfstehende Elefanten oder Tiger, die Männchen machen, sind dagegen 
nicht mehr zeitgemäß", sagt Pietsch.
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Beate Schüler
Pressesprecherin
Tel.: 040/399 249 -66
E-Mail:  beate.schueler@vier-pfoten.org

Original-Content von: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, übermittelt durch news aktuell

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