Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schwäbische Zeitung mehr verpassen.

Schwäbische Zeitung

Schwäbische Zeitung: Vor Wolf liegt ein langer Weg

Ravensburg (ots)

Nun soll es also Guido Wolf für die CDU in Baden-Württemberg richten. Während die Parteimitglieder in Oberschwaben Wolf immer als ihren klaren Favoriten für die Spitzenkandidatur sahen, reiben sich das Unions-Establishment in Berlin wie die überregionale Presse verwundert die Augen. Für sie war der Landesvorsitzende Thomas Strobl vor allem wegen seiner hervorragenden bundespolitischen Kontakte der geborene Herausforderer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Jahr 2016.

Politik kann ungerecht sein. Strobl hat in den vergangenen Jahren eine völlig verunsicherte CDU übernommen und sie wieder aufgerichtet. Dennoch ist der Merkel-Vize mit dem Mitgliederentscheid ein hohes persönliches Risiko eingegangen. Nach der Niederlage dürften seine Tage als Landesvorsitzender gezählt sein. Wolf muss und wird dieses Amt anstreben. Die voraussichtliche Wiederwahl von Strobl in den CDU-Bundesvorstand am kommenden Dienstag ist deshalb nur ein Trostpflaster.

Es sieht so aus, als ob in Baden-Württemberg die meisten CDU-Mitglieder einen personellen Neuanfang wollten. Mit Wolf ist ein Mann gewählt worden, der nicht Teil der Flügelkämpfe zwischen Günther Oettinger und Annette Schavan war, der auch in der kurzen Mappus-Phase nicht vorne stand. Ausschlaggebend könnte auch gewesen sein, dass die Landtagsabgeordneten hinter ihm standen und trotz manchem Neutralitätsbekenntnis für Wolf getrommelt haben.

Dass vor Wolf dennoch ein langer Weg liegt, erschließt sich aus der Wahlbeteiligung. Sie lag mit gut 50 Prozent deutlich niedriger als beim Duell Oettinger/Schavan vor zehn Jahren. Wolf muss jetzt zeigen, dass er die Partei vollständig hinter sich bekommen und begeistern kann, um dem grünen Ministerpräsidenten gefährlich werden zu können. Grün-Rot liegt mit der CDU gleichauf und Kretschmann genießt bis weit in die Union hinein große Sympathie. Mit einem platten Anti-Kretschmann-Wahlkampf wird es nicht gehen. Da muss Programmatik her. Die Schulpolitik wäre ein geeignetes Feld.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
  • 04.12.2014 – 21:55

    Schwäbische Zeitung: Moderne Familienpolitik

    Ravensburg (ots) - Manchmal lobt die Große Koalition sich selbst. Diesmal zu Recht, wenn sie das neue Pflegegesetz als gute Mischung aus Herz und Verstand lobt. Sicher, man kann sich immer mehr wünschen. Und klar, zehn Tage reichen oft nicht aus, um im akuten Fall alles zu organisieren. Natürlich sind auch in Zukunft nicht alle Fälle abgesichert, denn was ist mit den Beschäftigten kleinerer Betriebe? Und doch: Das ...

  • 04.12.2014 – 21:35

    Schwäbische Zeitung: Falkenauge sei wachsam

    Ravensburg (ots) - Nun ist es so weit. Nach jahrelangem Streit führt die Fußball-Bundesliga die Torlinientechnik ein. Hawk-Eye heißt das System, bei dem bis zu sechs Kameras im Stadion installiert sind, auf deutsch: Falkenauge. Mittels Zentralcomputer wird dem Schiedsrichter ein Signal übermittelt, das ihn vor Fehlentscheidungen bewahrt. Dies bedeutet ab Sommer 2015 das Ende der Phantomtore in der Liga - und bald wohl ...

  • 03.12.2014 – 21:25

    Schwäbische Zeitung: Es passiert hundertfach

    Ravensburg (ots) - Die Wogen der Empörung und der Trauer gehen immer noch hoch. Einer jungen Frau scheint ihre Hilfsbereitschaft zum Verhängnis geworden zu sein. Die Gewalttat gegen die 23-jährige Tugce A. hat noch weit mehr Emotionen geweckt als der Tod von Dominik Brunner, der vor fünf Jahren ebenfalls Opfer seiner Zivilcourage geworden ist. Eine hübsche Studentin mit türkischen Wurzeln, bestens integriert, eine ...