Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (528) Schifffahrt nach Havarie eingestellt
Lkr. Roth (ots)
Hoher Sachschaden entstand heute (25.03.2012) nach einem missglückten Lademanöver mit einem Schiffskran auf dem Main-Donau-Kanal bei Schwanstetten (Lkr. Roth). Verletzt wurde niemand.
Das niederländische Gütermotorschiff (GMS) befand sich in den Morgenstunden mit über 900 Tonnen Getreide beladen auf der Fahrt von Wien nach Würzburg. Während der Talfahrt, ca. zwei Kilometer vor der Schleuse Leerstetten, wurde der bordeigene Kran durch ein Mitglied der Schiffsbesatzung für die Umsetzung eines Pkw auf dem Achterdeck vorbereitet, da an der Schleuse ein weiteres Besatzungsmitglied mit dessen Fahrzeug aufgenommen werden sollte.
Hierzu wurde der Pkw des Schiffsführers angehängt und der Kran etwa 10 Meter ausgefahren. Nach ersten Erkenntnissen der Wasserschutzpolizei Nürnberg hatte der Steuermann bei der Inbetriebsetzung des Kranes die in diesem Bereich über den Kanal geführte Freileitung (Hochspannungstrasse) übersehen. Der Kran kollidierte daraufhin mit der Starkstromleitung. Dabei wurden drei Kabel beschädigt, zwei davon mussten später durch den Stromversorger entfernt werden.
An dem Fahrzeug des Kapitäns entstand Totalschaden (ca. 50.000 Euro), da es auf das Achterdeck fiel. Der Kran wurde abgeknickt und ragte 10 m über das Heck hinaus ins Fahrwasser.
Zur Schadensbegrenzung wurden Kran und Pkw zunächst abgesichert. Der Pkw wurde durch eine Abschleppfirma geborgen, der Ladekran musste hingegen durch einen Autokran und mit Unterstützung von Tauchern des Wasser- u. Schifffahrtsamtes Nürnberg entfernt werden.
Bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten war die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal für ca. sieben Stunden gesperrt. Auch die Betriebswege konnten für mehrere Stunden im Bereich der Stromleitung von zahlreichen Radfahrern und Fußgängern nicht mehr genutzt werden.
Der Schaden am Schiff wird ebenfalls auf ca. 50000 Euro geschätzt. Ein Havariesachverständiger war vor Ort. Der Schaden an der Freileitung kann vom Stromversorger derzeit noch nicht beziffert werden, wird aber als "nicht unerheblich" eingestuft.
Michael Sporrer
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle
Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/
Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell