Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (100) Schwerer Verkehrsunfall auf der BAB 9
Feucht (ots)
Am frühen Morgen des 17.01.2009 kam es auf der BAB 9 in Fahrtrichtung Berlin zu einem schweren Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Pkw. Eine 27-Jähriger verstarb noch an der Unfallstelle, sechs weitere Personen wurden verletzt, eine davon schwer.
Gegen 05.45 Uhr wurde der Polizei ein Unfall mit zwei Pkw wenige hundert Meter nach der Anschlussstelle Fischbach gemeldet.
Aus zunächst ungeklärter Ursache kam es zu einer Berührung zweier Pkw. Ein niederländischer Pkw Nissan Kombi, mit fünf Personen besetzt, kam dabei nach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich in der Folge mehrfach und kam erst ca. 200 Meter nach der Unfallörtlichkeit zum Stehen.
Der zweite Pkw, ein Ford Mondeo, besetzt mit einem 24 und 27 Jahre alten Brüderpaar aus Nordrhein-Westfalen, die sich auf dem Heimweg von München befanden, kam wenige Meter nach dem Pkw Nissan zum Stehen.
Die fünf Personen aus den Niederlanden waren am frühen Morgen auf der Rückfahrt von einem Skiurlaub in Österreich. Der 28-jährige Fahrer sowie zwei weitere Männer im Alter von 26 und 29 Jahren konnten von den Rettungskräften leicht verletzt geborgen werden.
Zwei auf der Rücksitzbank sitzende Personen, ein 27-jähriger Mann und eine 26-jährige Frau, wurden aus dem Fahrzeug geschleudert. Nach Ermittlungen der Verkehrspolizeiinspektion Feucht waren Beide zum Unfallzeitpunkt nicht angeschnallt.
Der 27-Jährige verstarb noch an der Unfallstelle, die 26-Jährige wurde mit schwersten Kopfverletzungen in eine Klinik eingeliefert. Nach Auskunft der Ärzte ist mit dem Ableben zu rechnen.
Während der 27-jährige Beifahrer des Pkw Ford leicht verletzt wurde und vor Ort blieb, entfernte sich der 24-jährige Fahrer von der Unfallörtlichkeit.
Zur Klärung der Unfallursache wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Nach dessen ersten Feststellungen vor Ort, der Auswertung von vor Ort durch den Polizeihubschrauber gefertigten Luftbildaufnahmen und den Vernehmungen der Unfallbeteiligten muss davon ausgegangen werden, dass der 24-jährige Fahrer des Pkw Ford den auf der rechten Fahrspur fahrenden Pkw Nissan übersah und mit hoher Geschwindigkeit auf den niederländischen Pkw auffuhr.
Die Einsatzzentrale der Polizei leitete nach dem Unfallverursacher eine großangelegte Suchaktion ein, da eine erhebliche Gesundheitsgefährdung durch die niedrigen Temperaturen nicht auszuschließen war und keine Hinweise über den Grad möglicher Verletzungen vorlagen. Dazu wurden ein Polizeihubschrauber und mehrere Rettungshundestaffeln aus dem gesamten mittelfränkischen Raum alarmiert.
Ca. zweieinhalb Stunden nach dem Unfallgeschehen konnte der 24-Jährige leicht verletzt am Rande eines Waldstückes, ca. zwei Kilometer von der Unfallörtlichkeit entfernt, von einer Streife der Polizeiinspektion Altdorf aufgegriffen werden. Die Beamten stellten bei ihm deutlichen Alkoholgeruch fest, ein Atemalkoholtest war nicht möglich. Daraufhin wurde eine Blutentnahme auf der Verkehrspolizeiinspektion Feucht durchgeführt.
Bei dem 27-jährigen Bruder des Unfallverursachers, der deutlich alkoholisiert war, wurde zudem ein Tütchen mit Cannabis aufgefunden.
Die Berufsfeuerwehr Nürnberg war mit ca. 35 Beamten vor Ort. Das Technische Hilfswerk Lauf sorgte mit ca. 20 Mann für die Ausleuchtung der Unfallstelle und unterstützte zusammen mit der Autobahnmeisterei bei der Ableitung des gesamten Fahrzeugverkehrs in Fahrtrichtung Berlin am Autobahnkreuz Nürnberg-Ost.
Die Sperrung der Autobahn konnte erst gegen 10.45 Uhr wieder aufgehoben werden.
Der Unfallverursacher befindet sich noch in ärztlicher Behandlung und konnte zum Unfallhergang noch nicht befragt werden. Die Verkehrspolizeiinspektion Feucht hat die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.
An den beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf ca. 60.000 Euro.
Michael Sporrer
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