Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (2119) Kleiner Mann auf großer Reise
Fürth (ots)
Für Aufregung bei allen Beteiligten sorgte gestern Nachmittag (18.11.2008) in Fürth ein 6-jähriger ABC-Schütze, der nach der Schule plötzlich verschwunden war. Erst am Abend löste sich der "Vermisstenfall" in Wohlgefallen auf.
Die Fürther Polizei wurde gegen 14:30 Uhr von nachfolgendem Sachverhalt verständigt:
Der 6-Jährige sollte nach Schulschluss (13:00 Uhr) aus der Schule in seine Tagesbetreuung gehen. Dort ist er allerdings nicht angekommen, weshalb die Jugendarbeitsgruppe der Fürther Polizei mit den weiteren Maßnahmen betraut wurde.
Umfangreiche Suchaktionen durch hinzugezogene Unterstützungskräfte im weiteren Bereich der Schule führten nicht zum Auffinden des Jungen. Befragungen der Mitschüler brachten dann aber einen Teilerfolg: Angeblich sei der kleine Mann nach Verlassen der Schule in einen Schulbus gestiegen und weggefahren. Dann verlor sich seine Spur. Die Mutter hatte mittlerweile Vermisstenanzeige erstattet.
Verkehrsbetriebe, Taxizentrale, Krankenhäuser und Rettungsdienste wurden abgefragt, es ergab sich aber keinerlei Hinweis auf den Aufenthaltsort des Verschwundenen. Auch die Überprüfung der Wohnadresse verlief negativ. An Polizeistreifen und Beschäftigte der Fürther Sicherheitswacht wurden Fotos des Jungen ausgegeben.
Um kurz vor 18:00 Uhr kam dann von unerwarteter Stelle Entwarnung: Der junge Mann fiel einem Zeugen an der Bushaltestelle eines kleinen Ortes in der Fränkischen Schweiz weinend auf. Der Bub wusste gar nicht mehr, wo er sich befand und wurde deshalb vom Mitteiler der Polizei in Ebermannstadt übergeben. Diese verständigte sofort ihre Kollegen der mittelfränkischen Einsatzzentrale.
Wie sich nun herausstellte, stieg der Schlawiner in einen Schulbus ein und fuhr einfach mal drauf los. Irgendwo - die genaue Örtlichkeit ist noch nicht bekannt - stieg er dann in einen Zug um und fuhr letztlich bis zu seinem Auffindeort. Dort kam ihm dann sein "Ausflug" offensichtlich nicht mehr ganz geheuer vor, weshalb er aus einem weiteren Omnibus ausgestiegen war und an der Haltestelle wartete - auf wen auch immer.
Die Beamten der Fürther Jugendarbeitsgruppe setzten sich in ihren Dienst-Pkw und holten den reiselustigen kleinen Mann in Ebermannstadt ab. In Fürth übergaben sie ihn dann seiner Mutter, die ihn freudestrahlend und erleichtert in Empfang nahm. Außer ein paar Tränen blieb nichts zurück.
Bert Rauenbusch/hu
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