Wiesbaden (KvD) - Polizeipräsidium Westhessen
POL-WI-KvD: "Weißer Ring" auch am Heiligen Abend aktiv
Wiesbaden (ots)
Aufgrund der offenen Geschäfte am Heiligen Abend nutzten noch zahlreiche Kunden die Einkaufsmöglichkeiten in der Wiesbadener Innenstadt. Darauf setzten auch wieder dreiste Diebe und entwendeten einigen Bürgern die Geldbörse. Besonders tragisch gestaltete sich die Anzeigenaufnahme bei einer Dame, die tränenaufgelöst auf der Wache des 1.Reviers erschien. Sie war mit ihrem und von ihrem Vater über Monate hart gespartem Bargeld zum Geschenkekauf in die Innenstadt gegangen. Dort wurde ihr noch vor dem ersten Kauf das gesamte Bargeld gestohlen. Da sich auch Ihre EC-Karte in der Geldbörse befand, war sie kurz vor Geschäftsschluss im Hinblick auf ein schönes Weihnachtsfest mit Geschenken für Ihre Angehörigen jeglicher Perspektive beraubt. Solvente Freunde, die ihr schnell finanziell hätten weiterhelfen können, hatte die Frau nicht. Dementsprechend aufgelöst war die Frau bei der Anzeigenaufnahme. Die mit der Anzeigenaufnahme betraute Polizeibeamtin merkte sofort, dass der Fall sehr bitter war. Nicht nur, dass wegen dem drohenden Geschäftsschluss der Kauf von Geschenken unmöglich erschien, ihr ganzes ersparte Geld war weg. Dementsprechend wurde die Anzeigenaufnahme immer wieder von Ihrem Weinen unterbrochen. Ein auf der Wache arbeitende Kollege hörte das Trauerspiel mit. Als die aufnehmende Beamtin ihn dann ansprach, war Ihm die Frage der Kollegin schon durch den Kopf gegangen.
Wie kann man da helfen?
Den Beamten fiel dabei sofort der Verein für Opfer von Straftaten, der "Weißer Ring", ein. Die Frage war nur, würde man am Heiligen Abend dort jemand innerhalb von 60 Minuten erreichen? Auf dem ersten Revier war zwar der mittlerweile im Ruhestand lebende Kollege Rudolf (genannt: "Rudi") Glas als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Weißen Rings bekannt. Er hatte schön öfters unbürokratisch und schnell geholfen. Aber würde man ihn auch am Heiligen Abend schnell erreichen? Alle Versuche ihn direkt zu erreichen, schlugen fehl.
Aber aufgeben im Angesicht dieses Falls?
Nur wie fahndet man nach einem Polizeibeamten im Ruhestand? Den Beamten auf dem 1.Revier war bekannt, das "Rudi" Glas ein guter Freund von Wolfgang Gores, dem Leiter des Regionalen Ermittlungs- und Fahndungsdienstes / AG Jaguar, ist. Da der Kollege Gores gleichermaßen berüchtigt für seine 24stündige Erreichbarkeit und seine Fahndungserfolge ist, versuchte es der Beamte über ihn. Er erreichte Wolfgang Gores wie gewohnt sofort und schilderte ihm das Problem. Kriminalhauptkommissar Gores sagte eine sofortige "Fahndung" nach "Rudi" Glas zu und ermittelte ihn auch innerhalb von wenigen Minuten.
"Rudi" Glas war vom "Fahndungsdruck" so überwältigt, dass er sofort eine Opferschutz-Hilfe des Weißen Rings in Form von Bargeld für die Frau zusagte. Da sich "Rudi" Glas in den Vorbereitungen für das Feiertagsessen befand, musste er das Essen erst geordnet warm stellen. Er sagte aber sein Erscheinen auf dem 1.Revier innerhalb der nächsten zwei Stunden zu. Da die Geschäfte aber zu diesem Zeitpunkt nur noch 30 Minuten geöffnet hatten, musste für zwei Stunden die Kaffeekasse der Polizeibeamten als "Kreditgeber" für den Weißen Ring herhalten. Als die aufgelöste Dame die schnelle Opferschutz-Hilfe vom "Weißer Ring" in ihren Händen hielt, weinte sie erneut. Dies wurde ihr aber mittels einer polizeilichen Verfügung "dezent" untersagt. Es blieben ihr für den Geschenkekauf nämlich nur noch 20 Minuten. Zwei Stunden später erschien "Rudi" Glas wie versprochen auf dem 1.Revier und brachte die kurzfristig geplünderte Kaffeekasse wieder auf den korrekten Stand. Der letzte Kaffee an diesem Tagdienst schmeckte den Beamten besonders gut.
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