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Neues Deutschland: zur Nahostreise von Angela Merkel

Berlin (ots)

Es gibt charmantere Avancen. Angela Merkel wird es
sicher leicht fallen, die Gesprächsangebote der radikalislamischen 
Hamas auszuschlagen. Das ist der einfachste Teil ihrer Übung auf der 
Nahost-Reise, die sich durch den extremen Wahlausgang in Palästina 
als weit diffiziler darstellt als geplant. Noch ist die Hamas 
indiskutabel.
 Doch die Fragen, die sich für die deutsche Kanzlerin stellen, 
stellen sich für die internationale Staatengemeinschaft insgesamt. 
Wie umgehen mit einer demokratisch gewählten Organisation, die Terror
als integralen Teil des Befreiungskampfs sieht? Die formalen 
Forderungen liegen auf der Hand: uneingeschränkte Anerkennung des 
Existenzrechts Israels und Abschwören der Gewalt.
 Der Hamas ist klar, dass sie ohne ausländische Unterstützung 
politisch scheitern wird - deswegen die Avancen gegenüber Merkel. Die
Autonomiebehörde hängt am Tropf ausländischer Gelder, allein aus 
Berlin fließen 100 Millionen Euro pro Jahr. Dafür wird Hamas um eine 
Friedensgegenleistung nicht herumkommen. Für den Anfang dürfte Hamas 
nicht mehr in Aussicht stellen als eine Verlängerung der seit März 
2005 weitgehend von ihr eingehaltenen Waffenruhe. Das ist nicht viel 
und eigentlich zu wenig.  Als Druckmittel taugen die Hilfsgelder 
indes nur begrenzt: Die Gelder zu kappen, ist wohl der sicherste Weg 
zu einer stärkeren Eskalation. Ein Ende des Dilemmas ist nicht in 
Sicht.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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