All Stories
Follow
Subscribe to Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Pressekonferenz der GfbV: Größerer Einsatz für Ende der Blockade von al-Suwaida und Schutz der Drusen gefordert

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und Angehörige der drusischen Gemeinschaft haben bei einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag (11.9.) eindringlich einen größeren Einsatz der Bundesregierung für ein Ende der Blockade von al-Suwaida sowie Schutz für Drusen gefordert. Die vollständige Blockade verhindert seit Juli 2025 die Einfuhr von Lebensmitteln und Medizin und schränkt die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung ein.

„Für Drusen ist ein Leben unter der Herrschaft dieses islamistischen Regimes unmöglich. Dieses Regime versucht, unsere Volksgruppe vollständig auszulöschen“, sagte Ghada Bouhsas, die selbst Drusin ist und aus al-Suwaida stammt, bei der Pressekonferenz. „Bei Angriffen haben Islamisten mindestens 293 Frauen, Kinder und Männer verschleppt. Frauen und Kinder werden vergewaltigt.“

„Wenn wir wollen, dass die Hunderttausenden Drusen in der Provinz al-Suwaida überleben, müssen sichere Grenzübergänge aus Jordanien oder Luftbrücken, etwa von Israel, sofort zustande kommen“, forderte der Druse Dr. Maher Tyfour, der ebenfalls aus al-Suwaida stammt. „Das islamistische Regime will die Drusen durch eine vollständige Blockade aushungern lassen. Die internationale Gemeinschaft darf dies nicht dulden.“

„Die Blockade muss beendet werden“, forderte Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der GfbV. „Deutschland muss allen Syrern helfen, insbesondere denen, die Vielfalt, Demokratie und Frauenrechte bewahren wollen, nicht die Islamisten“, appellierte der Menschenrechtler an die Bundesregierung.

Auch in Deutschland nehmen die Drohungen gegen Drusen zu. Er könne in vielen syrischen Supermärkten nicht mehr einkaufen, weil er dort bedroht werden, erzählte Maher Tyfour. „Weder auf deutschen Straßen noch in Syrien dürfen Drusen verfolgt werden“, sagte Kamal Sido. Dafür müsse sich die deutsche Bundesregierung einsetzen.

Im Vorfeld der Pressekonferenz hatten die GfbV gemeinsam mit Angehörigen der drusischen Gemeinschaft bei einem Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Johannes Volkmann (CDU) einen Appell an die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses sowie des Ausschusses für Entwicklung und Zusammenarbeit im Deutschen Bundestag überreicht. Darin fordert die GfbV die Einrichtung von Grenzübergängen nach Jordanien oder Israel.

„Bitte überlassen Sie die Drusen, andere Minderheiten und die Demokratiebewegung in Syrien nicht ihrem Schicksal! Wenn Sie nicht handeln, wird das Regime die Drusen unterwerfen, aushungern, dezimieren und in die Flucht treiben“, heißt es in dem Appell der GfbV.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.:  +49 551 499 06-21
Fax:  +49 551 580 28
E-Mail:  presse@gfbv.de
 www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)