Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
GfbV fordert Schutz der Drusen in Syrien: Dringender Appell an Bundesaußenminister Wadephul
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat heute einen dringenden Appell an den deutschen Außenminister verschickt. Darin fordert die Menschenrechtsorganisation umfassende Maßnahmen zum Schutz der drusischen Bevölkerung in der südsyrischen Provinz al-Suwaida. Hintergrund sind anhaltende Angriffe durch das neue islamistische Regime in Damaskus sowie Blockaden und Boykottaufrufe gegen die Drusen.
„Hunderttausende Drusen im Süden Syriens sind akut von Hunger, Gewalt und Vertreibung bedroht. Die Bundesregierung muss unverzüglich handeln, um humanitäre Korridore zu sichern und Angriffe auf Minderheiten zu stoppen“, erklärte Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der GfbV und Verfasser des Appells am heutigen Freitag. „Wenn Deutschland, die EU und die NATO das neue Regime in Damaskus anerkennen, tragen sie auch Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung – besonders der Minderheiten.“
Dr. Sido betont in dem Schreiben an Bundesaußenminister Johann Wadephul die Notwendigkeit, die Zufahrtsstraßen in die drusischen Gebiete für Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Treibstoff zu öffnen und zu schützen. Sollte dies auf dem Landweg nicht möglich sein, müsse Deutschland sich für eine Luftbrücke aus Israel oder einen humanitären Grenzübergang nach Jordanien einsetzen.
„Wenn die internationale Gemeinschaft weiterhin schweigt, wird das Regime in Damaskus eine Minderheit nach der anderen unterwerfen und schließlich vernichten. Wir müssen diese Kaskade ethnischer Säuberung jetzt stoppen“, so Sido weiter.
Die GfbV ruft die Bundesregierung dazu auf, ihre Beziehungen zu Damaskus an konkrete Bedingungen zu knüpfen: Nur wenn die Rechte aller ethnischen und religiösen Gruppen geachtet und Angriffe auf Zivilisten eingestellt werden, könne es eine Zusammenarbeit geben.
Den Appell im Wortlaut finden Sie hier.
Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.
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