Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Koordinierte Angriffe auf Drusen in Südsyrien: GfbV fordert internationales Eingreifen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat heute einen dringenden Appell an die Bundesregierung, die NATO, die Europäische Union, Israel sowie weitere Staaten und internationale Organisationen gerichtet und sofortige Schutzmaßnahmen für die drusische Minderheit im Süden Syriens gefordert: „Unsere Kontakte in der Region Suwaida berichten von gezielten, koordinierten Angriffen auf drusische Gemeinden. Die Lage eskaliert dramatisch. Mich persönlich haben direkte Hilferufe erreicht“, erklärte Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der GfbV, am heutigen Montag in Göttingen. „Viele Betroffene sehen die neue islamistische Regierung unter al-Scharaa als Drahtzieher dieser Eskalation. Die Kämpfe mit den Beduinen werden instrumentalisiert werden, um ein militärisches Eingreifen aus Damaskus zu rechtfertigen.“
Die GfbV fordert daher:
- eine unabhängige internationale Untersuchung der Übergriffe auf die drusische Bevölkerung,
- Schutzmaßnahmen durch internationale Organisationen, darunter die Vereinten Nationen,
- gezielte Sanktionen und diplomatischen Druck auf das syrische Regime und dessen Verbündete bei erwiesener Verantwortung,
- Soforthilfeprogramme zum Schutz religiöser Minderheiten, insbesondere der Drusen.
„Nach den Massakern an der alawitischen Minderheit an der Mittelmeerküste droht nun den Drusen ein ähnliches Schicksal“, warnte Sido weiter. „Sollte es den Islamisten gelingen, auch diese Gemeinschaft gewaltsam zu unterwerfen, befürchten viele, dass die kurdischen Gebiete im Norden Syriens als Nächstes ins Visier geraten.“
Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.
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