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Live-Gespräch mit Herero und Nama über Abkommen mit Deutschland

Einladung zur Online-Veranstaltungsreihe Herero und Nama melden sich zu Wort: „Alles über uns ohne uns ist gegen uns!“ - Echte Versöhnung nach Völkermord in Namibia in weiter Ferne

am Mittwoch, den 11. August 2021, von 19 bis 20 Uhr mit Nachkommen der Völkermordopfer, vertreten durch die Ovaherero Genocide Foundation OGF und das Nama Technical Committee on Genocide

(Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Wir senden den Link gern nach Anmeldung bei n.grossenbacher@gfbv.de zu.)

Göttingen, den 9. August 2021--- Die Gesellschaft für bedrohte Völker lädt herzlich ein zu einem Online-Gespräch über die Forderungen der Nachfahren der Opfer des Völkermords an den Nama und Herero im heutigen Namibia während des Deutschen Kaiserreichs. Das Gespräch ist der Auftakt einer vierteiligen Online-Veranstaltungsreihe im August und September, die den Betroffenen Gehör verschaffen soll. Sie kritisieren, dass sie bisher nicht in die Verhandlungen zwischen Namibia und Deutschland einbezogen wurden. Der namibische Staat vertrete sie nur unzureichend. Deshalb erklären sie in ihrer Online-Petition: „Anything about us without us is against us”.

Dem Völkermord fielen Schätzungen zufolge zwischen 1904 und 1908 etwa 65.000 von 80.000 Herero sowie 10.000 der 20.000 Nama zum Opfer. Die starke Dezimierung der beiden Bevölkerungsgruppen hat zu einem politischen, ökonomischen und kulturellen Machtverlust geführt, der bis heute nachwirkt.

„Deutschland hat neben der moralischen auch eine juristische Verantwortung gegenüber den Opfern des Genozids“, sagt Nadja Grossenbacher, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Durch die Ratifizierung der Genozid-Konvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet, Völkermorde zu bestrafen. Zudem sind Schadensersatzzahlungen im Falle dieses schrecklichen Verbrechens laut internationaler Gesetzgebung völkerrechtlich bindend.“ Bis heute sei Deutschland dieser Verpflichtung gegenüber den Herero und Nama jedoch nicht nachgekommen.

Die Online-Veranstaltungen finden jeweils von 19 bis 20 Uhr statt am

11.8. Der Völkermord, das Abkommen und die Forderungen der Herero und Nama

18.8. Generationsübergreifendes Trauma und sexuelle Gewalt

1.9. Ökonomische Folgen wirken bis heute fort

8.9. Die Rolle Deutschlands und Austausch mit den Nachkommen der Täter

Kontakt: Nadja Grossenbacher, Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung, n.grossenbacher@gfbv.de, Tel. 0551 499 06-27

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024, 37010 Göttingen
Tel. +49 (0)551 499 06-25, Fax +49 (0)551 58028 
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