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Leibniz-Institut für Bildungsverläufe

Besser verstehen, was Integration fördert: Welche Rolle spielt das Ankunftsquartier von Geflüchteten?

Besser verstehen, was Integration fördert: Welche Rolle spielt das Ankunftsquartier von Geflüchteten?

Geflüchtete, die aus der Ukraine nach Deutschland kamen, konnten ihren Wohnort oft selbst wählen – Menschen aus dem Nahen und mittleren Osten wurden dagegen über das gesamte Bundesgebiet verteilt und auch häufiger zunächst in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Wie sich solche Unterschiede auf ihre Integration auswirken, untersucht das neue Forschungsprojekt UneTra („Ungleiche Lebenswege: Räumliche Dynamik bei der multidimensionalen Integration von Geflüchteten“).

„Unser Fokus liegt auf sogenannten Ankunftsquartieren – also jenen Stadtteilen, in denen viele Geflüchtete häufig Wohnraum finden“, erklärt Projektleiterin Dr. Gisela Will vom LIfBi. „Diese Quartiere können die Integration erschweren, etwa durch hohe Armutsquoten oder soziale Segregation. Zugleich bieten sie migrantische Infrastrukturen wie Vereine, Unternehmen oder religiöse Organisationen, die den Start erleichtern können.“

Das Forschungsteam analysiert, wo Geflüchtete in Deutschland leben und vergleicht die Wohnsituation ukrainischer Geflüchteter mit der früherer Geflüchtetengruppen. Und es will herausfinden, wie das Wohnumfeld die Integration von Geflüchteten beeinflusst.

Die Forschenden werten dazu umfangreiche Daten zu Wohnorten, Umzügen und Bildungswegen aus und verknüpfen diese mit Informationen über die Nachbarschaft, z. B. zur sozialen Struktur oder vorhandenen Hilfsangeboten. Es werden verschiedene Dimensionen der Integration betrachtet, wie etwa Sprache, interethnische Kontakte, Zugehörigkeitsgefühl, Bildung, Arbeitsmarktteilhabe sowie Gesundheit und subjektives Wohlbefinden.

„Unser Ziel ist es, besser zu verstehen, was gelungene Integration fördert – und wie Politik und Städte die Unterbringung von Geflüchteten gezielter gestalten können“, sagt Prof. Dr. Marcel Helbig, ebenfalls Projektleiter am LIfBi.

UneTra ist ein gemeinsames Vorhaben des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Es wird im Rahmen des Leibniz-Wettbewerb der Leibniz Gemeinschaft gefördert und läuft bis Ende 2027.

Mehr Informationen zum Projekt: www.lifbi.de/UneTra

Über das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi)

Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längs­schnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi eine grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastruktur für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint.

PRESSEKONTAKT:

Dr. Florian Mayer | Iris Meyer
Telefon: +49 951 700 60 400
E-Mail:  kommunikation@lifbi.de 

www.lifbi.de/Medienbereich

WISSENSCHAFTLICHER KONTAKT:

Prof. Dr. Marcel Helbig [ Link]
Dr. Gisela Will [ Link]
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