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Frankfurt: Eine Sozialambulanz für die Drogenszene
Kommunalpolitiker sprechen bei health tv über einen neuen Frankfurter Weg in der Drogenpolitik und "Allianz für Care-Berufe"

Frankfurt: Eine Sozialambulanz für die Drogenszene / Kommunalpolitiker sprechen bei health tv über einen neuen Frankfurter Weg in der Drogenpolitik und "Allianz für Care-Berufe"
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Köln (ots)

Keine offene Szene, Mikro-Deals in Einrichtungen, leichterer Zugang zu Drogenersatzstoffen - die CDU Frankfurt will einen neuen Frankfurter Weg in Sachen Drogenpolitik einschlagen und schaut dabei mit einem Auge nach Zürich. Deren Konzept haben sich die Frankfurter Christdemokraten angeschaut, sagt Verena David, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU, in der Sendung "Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahl in Hessen" beim Gesundheitssender health tv. Mit einem neuen Konzept soll die Drogenszene in Frankfurt in die Hilfseinrichtungen vor Ort verlagert werden. Sie plädiert für längere Öffnungszeiten, soziale Integration von Suchtkranken und die Einführung einer sogenannte Sozialambulanz. So wolle man die Sicherheit auf der Straße und die Gesundheit von Suchtkranken verbessern. Umsonst ist das nicht. "Das kostet Geld und Personal", betont Verena David.

Das Thema Finanzierung ist ein wichtiger Punkt in der Gesundheitspolitik. Hier habe gerade die Corona-Pandemie Lücken aufgezeigt, findet Roland Frischkorn (SPD). "Es hat uns allen gezeigt - nicht nur in Frankfurt - Gesundheitspolitik wurde über Jahre vernachlässigt und einfach nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen." Zwar sei wirtschaftliches Denken wichtig, "aber es kommt auch darauf an, dass die gesundheitliche Grundversorgung sichergestellt wird", sagt der Sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Am Beispiel Ärztemangel werde deutlich, dass das System an allen Ecken und Enden hakt.

Ärztemangel: Kassenärztliche Vereinigung gefordert

Um die Situation zu verbessern sei es an der Politik, Druck auf die Kassenärztliche Vereinigung (KV) auszuüben, findet Grünen-Vorstandssprecherin Beatrix Baumann. Die KV ist für die ambulante medizinische Versorgung durch Ärztinnen und Ärzte zuständig. Das Problem: "Wenn ein Arzt, eine Ärztin bei uns eine Zulassung bekommt, eine Praxis zu eröffnen, dann dürfen sie das in einem Radius von zwei Kilometern machen", so Baumann. Für Frankfurt heißt das, Ärzte sammeln sich in der Innenstadt, weil da die meisten Patienten zu erwarten sind. Deswegen gingen Ärzte nicht in kleinere Stadtteile, weil es sich dort wirtschaftlich weniger lohnt. "Wir haben von der KV gefordert, dass sie neue Modelle ausprobieren", sagt Baumann und schlägt mobile Modelle vor, bei denen ein Arzt ein oder zwei Mal die Woche in einem Stadtteil Sprechstunden anbietet. Das sei ein Problem, was sich lösen lasse, findet Baumann. "Da muss die KV mehr Fantasie entwickeln." Dass Versorgungsgebiete anders zugeschnitten werden, dafür plädiert Verena David (CDU). "Da muss die KV Änderungen vornehmen." Besonders im Bereich der Kinderärzte sei das nötig.

Digitalisierung soll Entlastung bringen

Moderatorin Birgit Lechtermann spricht mit ihren Gästen auch über das Thema Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Die elektronische Patientenakte sieht Verena David (CDU) als einen riesigen Vorteil für die Patienten selbst. Die Digitalisierung soll aber auch in den Krankenhäusern Entlastung bringen. 4,3 Milliarden Euro stellt der Bund dafür bereit. Roland Frischkorn (SPD) sieht dabei die Angestellten im Gesundheitswesen ein wenig auf der Strecke. Er will sich dafür stark machen, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen mehr in Entscheidungen mit einbezogen werden. "Wer eine gute Gesundheitsversorgung will, muss sich auf das Personal - und das sind die Pflegekräfte und die Ärzt*innen - zu 100 Prozent oder sogar noch mehr verlassen können." Deswegen muss es Verbesserungen nicht nur auf finanzieller Ebene, sondern auch in Bereich Freizeit geben, etwa durch andere Schichtmodelle.

Helfen könnte dabei eine "Allianz der Care-Berufe", wie es sie schon in Hamburg gibt, findet Beatrix Baumann (Grüne). Sinn dieser Allianz sei es, alle Akteure an einen Tisch zu bekommen, um die Situation in den Care-Berufen zu verbessern. Ziele seien gemeinsame Arbeitsbedingungen und Standards, auch was die Ausstattung betrifft, sowie Ausbildungsprojekte, Fortbildung und Perspektiven für die Menschen in den Berufen, sich weiter zu entwickeln.

Weitere Sendungen mit Politikern aus Stuttgart und den Bundesländern

Nach der Sendung Frankfurt geht die Talkreihe "Wir wählen Gesundheit" am Samstag, 6. März, um 19 Uhr mit einer weiteren Sendung zur Landtagswahl in Baden-Württemberg in die nächste Runde. Dann ist health tv zu Gast in Stuttgart. Am 12. und 13. März wird ein Blick auf die allgemeine Lage in den beiden Bundesländern geworfen.

Hinweise zu den Sendungen

Die Sendungen zu wird im TV am Freitag, 5. März, ab 19 Uhr auf health tv ausgestrahlt.

Alle Sendungen von "Wir wählen Gesundheit" sind zur TV-Erstausstrahlung auch in der Mediathek auf www.healthtv.de abrufbar.

Über die German health tv GmbH

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