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MUMOK - Museum für moderne Kunst

mumok: Ausblick auf das Programm 2022 - ANHANG

Wien (ots)

Neben Personalen von internationalen Künstler*innen zeigt das mumok 2022 Ausstellungen zu aktuellen Themen unserer Zeit und feiert mit „On Stage“ 60-jähriges Jubiläum

Nach einem trotz Pandemie erfolgreichen und spannenden Jahr präsentieren Generaldirektorin Karola Kraus und ihr Team nun das umfangreiche Programm für 2022. Gemeinsam mit den Programmen des mumok kino und den wissenschaftlichen Veranstaltungen sowie Vermittlungsangeboten fügen sich die vielfältigen inhaltlichen Aspekte der Ausstellungen zu einem Gesamtprogramm zusammen, das am Puls der Zeit liegt und aktuelle kunst- und gesellschaftspolitische Fragestellungen zur Diskussion stellt.

Im Frühjahr eröffnet das mumok die erste museale Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers Jesse Stecklow in Europa, der sich unter dem Titel Terminal mit dem Sammeln, Analysieren und Zirkulieren ökologischer Daten beschäftigt. Stecklow bricht mit der Auffassung von Daten als digitale Informationspakete und fasst den Begriff weiter: Für ihn können Daten jede beliebige Form von Material annehmen, etwa Sporen eines Pilzes oder Insekten in einer Klebefalle. Stecklows Skulpturen treten in einen direkten Dialog mit ihrer Umgebung und verschmelzen gleichsam mit ihr. Dabei geht es dem Künstler weniger um das einzelne Objekt an sich, als um unterschiedliche Narrative, die durch ortsbedingte Kontextverschiebungen entstehen. Seine Objekte sind damit Charaktere, die je nach Situation multiple Identitäten annehmen können.

Ab Anfang Mai wird in der Ausstellung Das Tier in Dir – Kreaturen aus (und außerhalb) der mumok Sammlung die bildende Kunst und ihre Passion für Tiere untersucht, um über die Natur von Sex, Hunger und Zuneigung sowie über Familien- und Geschlechterbeziehungen und nicht zuletzt über Kolonialgeschichte nachzudenken. Die mumok Sammlung beinhaltet knapp fünfhundert Werke, die mit Tieren zu tun haben. Eine beachtliche Anzahl, die die Frage aufwirft, was für ein Zoo eigentlich das Museum ist. Was wird hier wie dort verwahrt, beforscht, zur Schau gestellt und vermittelt, um die „Freiheit der Kunst“ und das „Wild Life“ zu schützen? Und in wessen Interesse? Das Tier in Dir stellt sich solchen Fragen und nutzt die populäre Anziehungskraft von Tieren, um Gewalt- und Herrschaftsstrukturen zu verhandeln. In der Ausstellung geht es somit weniger um Tiere denn um Körper, die sich bewegen oder stillstehen, liegen oder stehen, sich ducken oder kriechen. Das Tier als Motiv dient als Ausgangspunkt, um zu einem materialistischen Verständnis von Kunst und Leben zu gelangen.

Die Vordemberge-Gildewart-Stiftung vergibt 2022 gemeinsam mit dem mumok ein hochdotiertes Stipendium für Kunstschaffende bis 35 Jahre. Die Stiftung mit Sitz in der Schweiz hat das Ziel, das künstlerische Werk von Friedrich Vordemberge-Gildewart zu erhalten und in seinem Sinne junge bildende Künstler*innen und Kunstschriftsteller*innen zu fördern. Die Werke der Nominierten werden im Sommer im mumok zu sehen sein.

Unter dem Titel Kollaborationen werden im Rahmen einer Ausstellung und eines Diskursprogramms im Sommer und Herbst Fragen nach künstlerischen Modellformen des Miteinanders gestellt. Ausgehend von den Schwerpunkten der mumok Sammlung in den Avantgarden der 1960er- und 1970er-Jahre sowie den konzeptuellen und gesellschaftsanalytischen Ansätzen der Gegenwartskunst untersucht die Ausstellung unterschiedliche Strategien kollektiver Autor*innenschaft. Der Bogen, den die Schau dabei spannt, reicht von der kleinsten zur größten Einheit des Miteinanders: von der internen Verbundenheit des Kollektivs zum punktuellen Zusammenschluss des Konnektivs, vom Paar zur Gesellschaft – und nicht zuletzt von der Liebesbeziehung zur Allverbundenheit.

Gleichzeitig mit Kollaborationen eröffnet im Juli die Personale von Emília Rigová. Die in der Slowakei geborene Künstlerin beschäftigt sich in Who will play for me? mit der Geschichte und Gegenwart gesellschaftlicher Minderheiten und thematisiert deren kollektive Erinnerungen, aktuelle Anliegen, Visionen und Perspektiven in Installationen, Videos, Performances und Fotografien. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Biografie konzentriert sich Rigová auf die Geschichte sowie die Gegenwartserfahrungen der Roma und deren eigene wie fremdbestimmte Identitätsbilder.

Im Herbst zeigt das mumok eine umfassende Einzelausstellung des in New York lebenden Künstlers Adam Pendleton. Er ist bekannt für Malereien, Zeichnungen und andere Medien, die allesamt beseelt sind von dem, was er „Black Dada“ nennt: ein visuelles Projekt, das in einem fortlaufenden Prozess die Beziehung von "Blackness", Abstraktion und Avantgarde untersucht. Die Arbeit des Künstlers auf Basis von Buchstaben, Worten, Spritzern, „Drips“, Gesprühtem und zusammengetragenen Bildern funktioniert als eine Art fortwährende Schrift, die Sprache und gestische Markierungen aufnimmt, transportiert, überschreibt – und damit deren Lesbarkeit in Frage stellt.

Mit On Stage. Kunst als Bühne präsentiert das mumok zum 60. Jubiläum im Oktober eine groß angelegte Schau, die bis 2024 zu sehen sein wird. Die Ausstellung widmet sich theatralen und bühnenbezogenen Darstellungsformen der Kunst seit den 1960er-Jahren. Damals entstanden in Verbindung mit einer traditionskritischen Neoavantgarde verstärkt performative und aktionistische Kunstformen, die den Künstler*innen – nicht selten vor versammeltem Publikum – bühnenartige Präsenz verliehen. Schwerpunkte der mumok Sammlung wie der Wiener Aktionismus, die Wiener Gruppe oder Fluxus spiegeln diese Entwicklung und Auflösung eines traditionellen Kunst- und Werkbegriffes wider. Sie stellen die historische Basis für eine Reihe von Themenfeldern bis in die Gegenwartskunst dar, die das Theatrale auf unterschiedliche Weise akzentuieren. In der Ausstellung werden Themen wie Gender und Identitätspolitik, Selbstdarstellungen in der Kunstszene, musikalische und filmische Inszenierungen sowie Betrachter*innen als Akteur*innen behandelt.

Ende des Jahres eröffnet das mumok die Gruppenausstellung mixed up with others before we even begin. Die Schau fokussiert auf Formen von Kontamination und untersucht Denk- und Arbeitsmodelle, die innerhalb der gegenwärtigen visuellen Kultur unterschiedliche, teils gegensätzliche Einheiten miteinander in Beziehung bringen. Anhand aktueller künstlerischer Positionen, die in Dialog mit Werken der mumok Sammlung sowie mit Objekten der Sammlungen des Naturhistorischen Museums Wien treten, rückt die Mischform nicht nur als künstlerische, sondern auch als gesellschaftliche und politisch wirksame Leitlinie in den Vordergrund. Dabei geht es um Momente der Begegnung und des freundlichen Zusammenschlusses ebenso, wie um Momente des Aufeinanderprallens.

Ergänzend zur Ausstellung findet ein Symposium in Kooperation mit dem IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Kunstuniversität Linz in Wien statt. Unter dem Titel Die Stärken der Schwäche. Gesellschaften in unruhigen Zeiten geht es dabei um künstlerische, politische und philosophische Ansätze, die sich mit Schwäche, Kontamination, Verlust oder Sterblichkeit auf eine Art und Weise beschäftigen, die diese vermeintlich defizitären Momente so umkehren, dass aus ihnen Fähigkeiten werden.

Ausführliches Text- und Bildmaterial zum Download finden Sie im Pressebereich auf unserer Website: https://www.mumok.at/de/pressevorschau

Die mumok Ausstellungstermine 2022 im Überblick:

Jesse Stecklow. Terminal

10.3.–19.6.2022

Das Tier in Dir – Kreaturen aus (und außerhalb) der mumok Sammlung

13.5.–2.10.2022

Vordemberge-Gildewart Stipendium 2022

3.6.–3.7.2022

Kollaborationen

2.7.2022–6.11.2022

Emília Rigová. Who will play for me?

2.7.–13.11.2022

On Stage. Kunst als Bühne

22.10.2022–21.1.2024

Adam Pendleton

22.10.2022–10.4.2023

mixed up with others before we even begin

26.11.2022–10.4.2023

Pressekontakt:

mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Katharina Murschetz, Isabella Pedevilla
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
T +43-1-52500-1400
presse@mumok.at
www.mumok.at

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