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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Rente

Köln (ots)

Voreilig
MARKUS GRABITZ, Berlin,
zur Rente mit 69
Nur im Sommerloch, wenn viele im Urlaub sind und ansonsten nichts 
los
ist, haben so schrille Vorschläge eine Chance: Jetzt regt die 
Bundesbank an, das Renteneintrittsalter
bis 2060 auf 69 festzuklopfen. Sich darüber aufzuregen lohnt nicht. 
Wer ist eigentlich
die Bundesbank?
Seitdem es den Euro gibt, sind die bundesdeutschen Notenbänker 
eher Randfiguren. Nur
der Finanzkrise haben sie es zu verdanken, dass ihre Expertise gerade
gefragt ist.
Was aber die gesetzliche Altersvorsorge angeht, so haben sie in der 
jüngeren Geschichte
keinen nennenswerten Einfluss auf die Politik nehmen können.
Und überhaupt: Die Rente mit 69 soll ja nicht nächstes Jahr 
kommen, auch nicht 2029
- da kommt erst einmal die Rente mit 67 - sondern erst 2060. Mit 
Verlaub, jetzt eine
Debatte anzuzetteln über das gesetzliche Renteneintrittsalter von 
heute gerade einmal
19-Jährigen - das wäre schon ein wenig voreilig.
Dabei kann sogar durchaus sein, dass 2060 bis 69 gearbeitet wird. 
Eine Faustformel
der Rentenversicherer besagt nämlich, dass die Restlebenserwartung 
von 65-Jährigen
derzeit binnen eines Jahrzehnts um anderthalb Jahre zunimmt. Nicht 
auszuschließen
ist aber auch, dass es ganz anders kommt: Wenn die Menschen weiter so
viel Zucker
essen, dürfte die statistische Lebenserwartung eines Tages wieder 
zurückgehen. Also:
auch die Rente mit 65 ist 2060 drin.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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