Die unterschätzte Gefahr: Einladung zum internationalen Tag der Aortenerkrankungen
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Die unterschätzte Gefahr
Erkrankungen der Hauptschlagader in unserem Körper, der Aorta, werden oft zu spät erkannt - und enden dann tödlich. Bei einer Informationsveranstaltung im DHZB zum internationalen "Aortic Disease Awareness Day" sprechen Experten und Betroffene, darunter auch der Gründer der weltweiten Informationskampagne. Vorab gibt es für Risikopatienten die Möglichkeit zur kostenlosen Ultraschalluntersuchung der Bauchaorta.
Am 19. September 2019, von 17:30 - 20:30 Uhr
(Bauchaorta-Untersuchung von 14:00 - 17:00)
im Deutschen Herzzentrum Berlin (Weißer Saal, 2. Etage),
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Wir möchten Sie zu dieser Veranstaltung sehr herzlich einladen und freuen uns, wenn Sie darauf hinweisen könnten. Wenn Sie vorab berichten möchten, vermitteln wir Ihnen gerne die Ansprechpartner! Hier die näheren Einzelheiten:
Worum geht es?
Der Fachbegriff " akute Typ A-Aortendissektion" bezeichnet eine ebenso lebensbedrohliche wie tückische Erkrankung: Dabei reißt die innere Wandschicht der Aorta direkt am Herzen ein und löst sich ab. In den Zwischenraum fließt Blut und vergrößert ihn immer weiter.
Eine Aortendissektion muss deshalb so schnell wie möglich in einem spezialisierten Herzzentrum operiert werden. Unbehandelt verläuft sie in einem Großteil der Fälle innerhalb von 48 Stunden tödlich. Doch häufig wird die Gefahr unterschätzt. Studien des DHZB legen nahe, dass hunderte Menschen in Deutschland jedes Jahr versterben, weil eine Aortendissektion nicht rechtzeitig oder gar nicht diagnostiziert wird.
Häufig können unentdeckte angeborene Bindegewebserkrankungen die Ursache solcher Notfälle sein. Frühe Erkennung, Vorbeugung und Therapie ist bei diesen Patienten entscheidend.
Weltweite Kampagne
Auch der damals 48jährige Timo Söderlund erlitt am 1. Oktober 2012 eine Typ-A-Aortendissektion und konnte in letzter Minute im Göteborger Uniklinikum gerettet werden. Die von ihm mitbegründete Patienten-Selbsthilfegruppe hat 2017 den 19. September als internationalen "Aortic Disease Awareness Day" ausgerufen, um mehr Aufmerksamkeit auf Aortenerkrankungen zu lenken.
Innerhalb nur weniger Jahre haben Timo Söderlund und seine Mitstreiter eine weltweite Aufklärungs- und Informationskampagne initiiert: Vergangenes Jahr fanden am 19. September bereits 26 Veranstaltungen in 17 Ländern auf allen Kontinenten statt, über die sozialen Medien erreicht die Kampagne längst ein Millionenpublikum - das ganze Jahr über.
Auch dieses Jahr wird es am "Welt-Aortentag" wieder eine Informationsveranstaltung im DHZB geben, bei der wir Patientinnen und Patienten, Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, Journalistinnen und Journalisten sowie alle anderen Interessenten über neue Entwicklungen zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Aortenerkrankungen informieren möchten.
Unsere Redner:
- Prof. Dr. med. Christoph Starck, Facharzt für Herzchirurgie und leitender Oberarzt am DHZB, über die neuen Entwicklungen der modernen Aortenchirurgie - Dr. med. Bernhard Flasch, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Frankfurt (Oder), über Diagnostik und Erstversorgung akuter Aortenerkrankungen - Dr. Stephan Kurz, MPH, Kardioanästhesist und Notfallmediziner am DHZB, über das Konzept des "Aortentelefons" am DHZB
Unser besonderen Gäste:
- Timo Söderlund Der schwedische Aortenpatient hat mit dem "Aortic Disease Awareness Day" eine weltweite Aufklärungskampagne ins Leben gerufen - Jürgen Grunert und Antje Mater Der Vorstand der Deutschen Ehlers-Danlos-Initiative e.V. und die Sprecherin der Marfan-Selbsthilfegruppe Berlin-Brandenburg, über angeborene Erkrankungen als Risikofaktor - Fuasi Abdul-Khaliq Der Jazz-Saxophonist ist nach einer akuten Typ-A-Dissektion dank schneller OP wieder fit - und beweist es uns auf musikalische Art!
Moderation: Christian Maier, Leiter Kommunikation und Marketing am DHZB. Um ca. 19 Uhr kurze Pause mit kleinem Imbiss und Getränken.
Bauchaortenscreening
Zusätzlich bieten wir am 19. September für Risikopatienten ein Bauchaortenscreeniung, also eine Vorsorge-Ultraschalluntersuchung der Bauchaorta an.
Worum geht es?
Bauchaortenaneurysmen sind krankhafte Erweiterungen der Bauchschlagader. Sie verursachen meist keine Beschwerden. Je nach Größe und Wachstumsrate können Bauchaortenaneurysmen allerdings reißen. Diese sogenannte Ruptur verursacht schwere innere Blutungen und verläuft unbehandelt innerhalb kurzer Zeit tödlich.
Wer ist betroffen?
Hauptgrund für die krankhafte Erweiterung der Bauchaorta sind Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Als Risikofaktoren gelten unter anderem Bluthochdruck, Rauchen, und Hypercholesterinämie. Das größte Risiko tragen Männer im Alter ab 65 Jahren. Es wird aufgrund wissenschaftlicher Studien angenommen, dass bei etwa 4 - 8 Prozent der Männer über 65 ein Bauchaortenaneurysma vorliegt. Von den Frauen dieser Altersgruppe sind nur etwa 0,5 - 1,5 Prozent betroffen. Gesetzlich krankenversicherte Männer ab 65 Jahren haben deshalb seit Ende 2016 Anspruch auf ein einmal durchgeführtes Ultraschallscreening zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen.
Wie kann geholfen werden?
Erweiterungen der Bauchaorta können bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums frühzeitig erkannt werden. Liegt ein Aneurysma vor, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Ärzte und Patient treffen dann gemeinsam die Entscheidung, ob und wann eine Operation der Bauchaorta nötig ist, um eine lebensbedrohliche Ruptur zu vermeiden. Bei diesem Eingriff wird der betroffene Abschnitt der Aorta durch eine Prothese ersetzt.
Wie verläuft die Untersuchung?
Die Ultraschalluntersuchung der Bauchaorta dauert nur etwa 10 Minuten. Die Patienten müssen dazu ihren Oberkörper frei machen und sich auf die Untersuchungsliege legen. Der Arzt trägt ein harmloses Kontaktgel auf und führt den Ultraschallkopf über die Haut. Die Untersuchung ist völlig risikolos und ohne Nebenwirkungen. Das Kontaktgel wird nach der Untersuchung wieder abgewischt.
Wo kann ich mich anmelden?
Rufen Sie uns an: 030 4593 2002 (chirurgische Ambulanz) oder 4593 2097 (Öffentlichkeitsarbeit).
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir am 19.9. nur eine begrenzte Zahl an Untersuchungen und nur nach Voranmeldung durchführen können. Wenn Sie zu einem anderen Zeitpunkt eine Untersuchung der Bauchaorta wünschen, melden Sie sich bitte in unserer Ambulanz.
Christian Maier Leiter Kommunikation und Marketing Deutsches Herzzentrum Berlin Stiftung des bürgerlichen Rechts Vertreten durch: Prof. Dr. med. Volkmar Falk Ärztlicher Direktor Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593-1211 Fax: +49 30 4593-2100 E-Mail: cmaier@dhzb.de www.dhzb.de