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Arbeitsförderung für Ältere: Weniger Maßnahmen, weniger Chancen

Arbeitsförderung für Ältere:

Weniger Maßnahmen, weniger Chancen

Arbeitslosigkeit trifft zunehmend auch Menschen über 60. Die Arbeitsförderung hat aber mit der Entwicklung der Altersarbeitslosigkeit in den letzten Jahren nicht Schritt gehalten. Die -Teilnahmezahlen sind rückläufig und haben bei den älteren Arbeitslosen stärker abgenommen als bei den jüngeren. Sie werden nach wie vor unterproportional gefördert, und die Chancen, (wieder) einen Job zu finden, sind im Vergleich zu Jüngeren auch nach einer Maßnahme geringer. Das zeigt der aktuelle Altersübergangsreport des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE), der die Jahre 2010 bis 2018 - also vor Einsetzen der Corona-Krise - auf dem Arbeitsmarkt analysiert.

Um die Erwerbschancen Älterer zu verbessern, sind die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nach Ansicht von Vermittlungsfachkräften weniger geeignet. Vor allem die persönliche Beratung der Arbeitsuchenden und der Unternehmen, die ältere Arbeitslose einstellen, sind wichtige Mittel. Allerdings ist die Wirkung der Beratung nur schwer messbar. Darüber hinaus könnte die Beratung - möglicherweise auch unterlassene Beratung - dazu geführt haben, dass ältere Arbeitslose keine Arbeitsangebote erhalten haben und deshalb in den letzten Jahren, aufgrund einer Sonderregelung, zunehmend aus der Arbeitslosenstatistik fallen.

Die Arbeitsförderung für ältere Arbeitsuchende muss nach Einschätzung der IAQ-Forscher Prof. Dr. Martin Brussig und Arthur Kaboth sowohl quantitativ wie qualitativ ausgebaut werden. Diese Weiterentwicklung sei vor allem wegen der stufenweisen Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre erforderlich, betonen sie. Die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und die Beratung seien dabei keine Gegensätze, denn eine effektive und angemessene Unterstützung sei Voraussetzung, um an einer geeigneten Maßnahme teilzunehmen.

Die Chancen auf einen Job hängen allerdings nicht nur von den Bemühungen der Arbeitsagenturen und Jobcentern ab, sondern auch im hohen Maße vom Einstellungsverhalten der Arbeitgeber und nicht zuletzt von der Bereitschaft der Arbeitsuchenden.

Der Altersübergangs-Report des IAQ veröffentlicht seit 2004 in unregelmäßiger Folge Ergebnisse des 'Altersübergangs-Monitors', der von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird.

Weitere Informationen: https://www.iaq.uni-due.de/auem-report/

IAQ: Prof. Dr. Martin Brussig, Tel. 0203/37 9-3931, martin.brussig@uni-due.de,

Arthur Kaboth, Tel. 0203/37 9-1297, arthur.kaboth@uni-due.de

Redaktion: Claudia Braczko, IAQ, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de

Ressort Presse/Redaktion
Stabsstelle des Rektorats
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