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Neues Deutschland: zu den Ereignissen in Ungarn

Berlin (ots)

Um in der Tonlage von Ferenc Gyurcsány zu bleiben:
In Budapest ist die Kacke am Dampfen. In drastischer Fäkalsprache 
hatte der ungarische Premier fraktionsintern die Lage im Lande 
analysiert und eingestanden - wir haben gelogen und manipuliert, um 
die Parlamentswahlen zu gewinnen und Euro-Reife vorzutäuschen. Das 
ist nun wahrlich keine Spezialität ungarischer Sozialisten, aber 
öffentlich gemacht natürlich eine Steilvorlage für die konservative 
Opposition und alle, die ihr eigenes, auch rechtsextremes Süppchen 
kochen wollen. So endete der Sturm der verbalen Entrüstung in der 
gewaltsamen Erstürmung des staatlichen Fernsehhauses in Budapest.
 Probleme löst das nicht, und die sind gewaltig in Ungarn, das vom 
Musterschüler der kapitalistischen Transformation zum größten 
Budgetsünder der EU abstürzte. Und dafür sind nicht allein die jetzt 
mit liberaler Hilfe regierenden Sozialisten verantwortlich. Die 
Arbeitslosigkeit stieg ebenso wie das Haushaltsdefizit, die Kluft 
zwischen Arm und Reich wächst. Noch sehen Gyurcsány und eine 
Umfragemehrheit im Lande keinen Grund zum Rücktritt. Ob sich das mit 
einer möglichen Abstrafung an den Wahlurnen beim anstehenden  
Kommunal- und Regionalvotum ändert, bleibt abzuwarten. Dass eine als 
Reform getarnte soziale Kahlschlagsanierung mit Steuererhöhungen und 
Subventionskürzungen den Unmut weiter schüren wird, scheint dagegen 
sicher. Aber andere Lügner stehen ja bereit.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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