ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Einigung in der Tarifrunde Deutsche Seeschifffahrt: Heuern für Seeleute steigen
Einigung in der Tarifrunde Deutsche Seeschifffahrt: Heuern für Seeleute steigen
Die deutschen Seeleute bekommen ab dem 1. Januar 2026 höhere Heuern: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Verband Deutscher Reeder (VDR) einigten sich am Donnerstag in der zweiten Verhandlungsrunde auf einen Tarifabschluss für die deutsche Seeschifffahrt.
Vereinbart wurde, dass die Heuern zum 1. Januar 2026 um 3,0 Prozent steigen, zum 1. Januar 2027 dann um weitere 2,8 Prozent. Der neue Heuertarifvertrag für die deutsche Seeschifffahrt (HTV-See) wird eine Laufzeit von 30 Monaten haben. Betroffen sind mehrere Tausend Beschäftigte.
„Wir konnten damit einen Reallohnzuwachs für die Seeleute erreichen“, sagte ver.di-Verhandlungsführer André Scheer am Donnerstag. Dies sei sehr gut. „Allerdings ist unser Ziel, auch die Reallohnverluste der vergangenen Jahre zu kompensieren, in dieser Runde nicht durchsetzbar gewesen“, fügte der Gewerkschafter hinzu.
Maren Ulbrich, ver.di-Branchenleiterin Maritime Wirtschaft und ebenfalls Verhandlungsführerin, ergänzt: „Wir werden die Zeit bis zur nächsten Tarifrunde nutzen, um unsere Durchsetzungskraft auch im Bereich der Schifffahrt weiter zu stärken, um den Reedern künftig noch mehr entgegensetzen zu können.“
Im Vorfeld der Verhandlungsrunde hatten mehrere Hundert Seeleute aus zahlreichen Reedereien mit ihrer Unterschrift dokumentiert, dass sie die Forderungen der Gewerkschaft unterstützen, wenn nötig, auch durch Aktionen und Streiks. „Wir freuen uns sehr über diese klar manifestierte Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen“, sagte Gewerkschafterin Ulbrich. Damit sei eine solide Basis gelegt, jetzt müsse man gemeinsam noch stärker werden: „Es kommt darauf an, dass wir bei den nächsten Tarifverhandlungen mehr als bisher in der Lage sein werden, unseren Forderungen auch durch wirkungsvolle Arbeitskämpfe Nachdruck zu verleihen.“
V.i.S.d.P.
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