Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Einladung zur Online-PK (24.7.): Massaker in Syrien: Haben Minderheiten wie Drusen oder Christen eine Zukunft in Syrien?
Die aktuelle Lage in Syrien eskaliert dramatisch: Laut den Organisationen GfbV und IGFM wurden in der Provinz Suwaida innerhalb weniger Tage weit über 200 Drusen getötet. Auch andere religiöse Gruppen wie Alawiten und Christen geraten zunehmend ins Visier islamistischer Milizen und bewaffneter Gruppen, die nach dem Sturz des Assad-Regimes die Kontrolle über große Teile des Landes übernommen haben.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen veranstalten die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag, 24. Juli, um 11.00 Uhr eine Online-Pressekonferenz. Gemeinsam mit Vertretern der betroffenen Gemeinschaften wollen wir über die prekäre Situation in Syrien informieren, aktuelle Einschätzungen geben und mögliche humanitäre Maßnahmen diskutieren.
Teilnahme über folgenden Link: https://us06web.zoom.us/j/82063670611?pwd=33VUDvnx9n4aGzPHehhfjtNJPJ0mo2.1
Hintergrund
Die Lage der religiösen Minderheiten in Syrien spitzt sich dramatisch zu. In den vergangenen Tagen kam es zu einer Welle der Gewalt in der Provinz Suwaida, die überwiegend von Drusen bewohnt wird. Laut übereinstimmenden Berichten von Menschenrechtsorganisationen, lokalen Quellen und internationalen Medien wurden Hunderte Drusen bestialisch getötet, darunter zahlreiche Zivilisten. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) sprechen in diesem Zusammenhang von einer geplanten ethnischen Säuberung.
Verantwortlich dafür ist die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS), die in Syrien die Macht übernommen hat als auch andere Milizen, die in Wohngebiete eindrangen, medizinische Infrastruktur angriffen und Drohnen gegen lokale Verteidiger einsetzten. In Videos und Augenzeugenberichten wird von Demütigungen, Misshandlungen und gezielten Tötungen berichtet. Auch christliche und alawitische Gemeinden sind betroffen. Die jüngsten Ausschreitungen in Düsseldorf, bei denen Demonstranten aus Syrien und Kurdistan von HTS-Sympathisanten attackiert wurden, zeigen, wie weit diese Spannungen auch auf Europa übergreifen.
Parallel dazu hat das Europäische Parlament eine Resolution zum Schutz von Christen und religiösen Minderheiten in Syrien verabschiedet. Dennoch bleibt die internationale Reaktion insgesamt verhalten – und das, obwohl sich die humanitäre Lage weiter verschlechtert und die lokale Bevölkerung um Schutz bittet.
In Anbetracht dieser alarmierenden Entwicklungen veranstalten die IGFM und die GfbV eine Online-Pressekonferenz, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen, Betroffenen eine Stimme zu geben und Handlungsbedarf aufzuzeigen.
Sie erreichen Dr. Kamal Sido von der GfbV unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.
Sie erreichen Valerio Krüger von der IGFM unter presse@igfm.de oder 069-420 108-11.
Gesellschaft für bedrohte Völker Pressereferat Sarah Neumeyer Postfach 2024 D-37010 Göttingen Tel.: +49 551 499 06-21 Fax: +49 551 580 28 E-Mail: presse@gfbv.de www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat