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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Ein Jahr Umweltzonen gegen den gesundheitsgefährdenden Feinstaub

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe zieht positive Bilanz - Ein
Jahr nach der Einrichtung von zwischenzeitlich 24 Umweltzonen in 
Deutschland sind bereits die ersten positiven Effekte für die 
Luftreinhaltung erkennbar - Freie Fahrt in Berlin ab 2010 nur noch 
für Fahrzeuge mit grüner Plakette -DUH rechnet bis Ende 2009 mit 40 
Umweltzonen in Deutschland - Umwelthilfe kündigt Feinstaub-Kontrollen
zum Jahreswechsel an und fordert neue 
Partikelfilter-Nachrüstinitiative
23. Dezember 2008: Ein Jahr nach dem Start von Umweltzonen zur 
Eindämmung des Feinstaubproblems zieht die Deutsche Umwelthilfe e. V.
(DUH) eine insgesamt positive Bilanz. Entlastungseffekte bei der 
Schadstoffkonzentration gebe es bisher insbesondere, weil sich die 
Autohalter in ihrem Kaufverhalten auf bevorstehende Einfahrverbote 
für so genannte "Dieselstinker" einstellen. "In Berlin sowie anderen 
Städten mit Umweltzonen sind deutlich mehr neue schadstoffarme 
Fahrzeuge zugelassen worden als im Bundesdurchschnitt. Zudem wurden 
hier auch mehr alte Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern 
nachgerüstet", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Einen
richtigen Verbesserungsschub erwartet die DUH mit der 
"Scharfstellung" der Umweltzonen zum 1. Januar 2010 wie von der 
Berliner Umweltsenatorin Lompscher am vergangenen Freitag verkündet: 
"Erst  wenn nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in die Umweltzonen
einfahren dürfen, wird der verkehrsbedingte und besonders 
gesundheitsgefährdende Dieselruß deutlich zurückgehen. Ihre volle 
Wirkung entfalten Umweltzonen erst nach ihrer endgültigen 
Scharfstellung. Auf absehbare Zeit gibt es kein besseres Instrument 
gegen tödlichen Feinstaub."
Seit Jahresbeginn sind nach dem Start in Berlin, Hannover und Köln
insgesamt 24 Umweltzonen in deutschen Städten eingeführt worden. Am 
1. Januar 2009 kommen acht weitere in Bremen, Herrenberg, Mühlacker, 
Pforzheim, Ulm, Karlsruhe, Heilbronn und Augsburg hinzu. Die DUH 
erwartet, dass bis Ende 2009 insgesamt 40 Umweltzonen mit 
Einfahrbeschränkungen für "Dieselstinker" eingerichtet werden.
Nach einer Abschätzung des Umweltbundesamt kann durch Umweltzonen 
der ersten Stufe, in die alle Fahrzeuge mit einer roten, gelben oder 
grünen Plakette einfahren dürfen, eine erste Reduzierung der 
Feinstaubbelastung eintreten, wodurch es an bis zu fünf Tagen weniger
zu Grenzwertüberschreitungen kommt. Nach der "Scharfstellung", also 
Zufahrterlaubnis nur noch für Fahrzeuge mit grüner Plakette, können 
bis zu 20 Überschreitungstage weniger erreicht werden. Allerdings 
gelten solche Abschätzungen nur für ein theoretisches langjähriges 
Mittel, weil die von Jahr zu Jahr unterschiedlichen 
Witterungsbedingungen den Minderungseffekt überlagern.
Kürzlich zogen fünf Stadtoberhäupter und NRW-Umweltminister 
Eckhard Uhlenberg (CDU) eine insgesamt positive Bilanz. Berlins 
Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bekräftige: 
"Dreckschleudern mit besonders hohen Emissionen müssen draußen 
bleiben". Die Berliner Fahrzeugflotte sei ein Jahr nach Einführung 
der Umweltzone nachweisbar sauberer geworden. Bei den zum Jahresende 
zugelassenen Fahrzeugen ging die Zahl der Dieselstinker bei Pkw um 60
und bei Nutzfahrzeugen um 30 Prozent zurück.
Die Deutsche Umwelthilfe forderte Bund und Länder auf, dem Teil 
der Autofahrer zu helfen, der sich in 2009 keinen sauberen Neuwagen 
kaufen kann oder will. Ähnlich wie beim Altbau-Sanierungsprogramm der
Bundesregierung muss es ein "Umweltzonen-Ertüchtigungsprogramm" für 
Gebrauchtfahrzeuge geben. Insbesondere für nicht mautpflichtige 
Nutzfahrzeuge gibt es derzeit praktisch keinerlei Unterstützung des 
Staates für die Nachrüstung leistungsfähiger Dieselpartikelfilter. 
"Wir brauchen in 2009 eine gemeinsame 
Partikelfilter-Nachrüstinitiative von Bund und Ländern gerade für die
leichten Nutzfahrzeuge. Die DUH fordert für die überwiegend 
mittelständischen Halter von Transportern, Kombis und leichten Lkws 
finanzielle Anreize für die Nachrüstung ihrer Fahrzeuge", so Resch.
Die DUH wird am 2. Januar 2009 wie im ablaufenden Jahr erneut mit 
Feinstaubteams in den acht neu eingerichteten Umweltzonen präsent 
sein, um die Einhaltung der Regelungen zu kontrollieren, Verstöße im 
Einzelfall zur Anzeige zu bringen und die Autofahrer über den Zweck 
der Umweltzonen zu informieren. Erste Ergebnisse der 
Feinstaubkontrollen in diesen acht Städten verbunden mit einem 
aktuellen Resümee über die insgesamt 32 Umweltzonen wird die DUH am 
2. Januar 2009 ab 12:00 Uhr bei einer Pressekonferenz in Berlin 
präsentieren.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 2400867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 0302400867-0, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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