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Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Waldzustandsbericht 2024 - der Wald muss wieder in den Mittelpunkt rücken

Bonn (ots)

Der diesjährige Waldzustandsbericht des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat bestätigt den stabil schlechten Zustand unserer Wälder. Damit wird der Negativtrend aus den vorherigen Jahren fortgeführt. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. (SDW) fordert daher, dass der Wald wieder in den Mittelpunkt der politischen Diskussion gerückt wird.

Nach den Zahlen des aktuellen Berichtes hat sich keine wesentliche Verbesserung der Lage einzelner Baumarten eingestellt. Die Erhebung erfolgt auf Basis der Kronenverlichtung, also sichtbarer Blatt- bzw. Nadelverluste der Bäume. Insbesondere unsere Laubbäume weisen große Schäden auf.

Dabei ist der Wald für den Menschen von großer Bedeutung - ein Drittel der Landesfläche Deutschlands sind Wälder. "Wir müssen den Wald in den nächsten Jahren wieder in den Mittelpunkt der nationalen, aber auch internationalen politischen Arbeit in Deutschland rücken. Die Zahlen des Waldzustandsberichtes unterstreichen den Bedarf einer gesamtgesellschaftlichen Unterstützung für den Wald. Es braucht wieder mehr Forschung, Beratung und eine deutlich größere finanzielle Unterstützung sowie mehr gesellschaftliche Aufklärung zum Thema Wald", fordert SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser.

Weiterhin starke Schäden bei Laubbäumen

Eine besonders hohe Kronenverlichtung kann bei Buche, Eiche und anderen Laubbaumarten beobachtet werden.

  • Buche: 1984 waren noch 50 Prozent gesund, 2024 nur noch 15 Prozent
  • Eiche: 1984 waren noch 54 Prozent gesund, 2024 nur noch 16 Prozent
  • Andere Laubbäume: 1984 waren noch 76 Prozent gesund, 2024 nur noch 28 Prozent

Aktuelle Situation

Trotz der regenreichen Jahre 2023 und 2024 bleibt die Situation im Wald weitestgehend unverändert. Die anhaltende Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands in diesem Frühjahr sorgt vielerorts weiterhin für eine angespannte Lage im Wald.

Die ausführliche Waldzustandserhebung des BMLEH ist hier abrufbar. Zudem finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zur Erhebung in unserem FAQ.

Unsere Forderungen zur Verbesserung des Waldzustandes:

  • Weiterer und schnellerer Umbau der Wälder in artenreiche Mischwälder mit standortgerechten Baumarten und angepassten Wildbeständen.
  • Sinnvolle Nutzung natürlicher Verjüngung, etwa dort, wo bereits Mischbestände bestehen. Diese sollte Vorrang vor Pflanzungen haben.
  • Eine Honorierung der vielseitigen Ökosystemleistungen der Wälder, wie zum Beispiel Trinkwasser, Erholung und Hochwasserschutz zur Ergänzung der forstlichen Erlöse.
  • Die langfristige Stärkung des Wasserhaushaltes in den Wäldern. Oberflächenwasser darf nicht mehr aus dem Wald geleitet werden, sondern sollte im Waldboden versickern.
  • Verstärkung des deutschen Engagements im internationalen Wald- und damit auch Klimaschutz.
  • Einen Ausbau der Waldforschung in Deutschland. Die Klimaanpassung unserer Wälder benötigt fundierte Daten und wissenschaftliche Analysen für die Erarbeitung von zukunftsfähigen Konzepten.

Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW):

Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Seit 1984 präsentiert der Waldzustandsbericht die Ergebnisse einer jährlichen Waldzustandserhebung aller deutschen Bundesländer.

Pressekontakt:

Tim Niereisel
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V. (SDW)
Kaiserstraße 12 | 53113 Bonn
Tel.: 0228 945984-4
Mail: tim.niereisel@sdw.de

Original content of: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, transmitted by news aktuell

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