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Warnstreik bei NextPharma: Beschäftigte machen Druck für faire Löhne // Teile der Produktion im Stillstand

Zweiter Warnstreik bei NextPharma in Berlin

IGBCE: Beschäftigte machen Druck für faire Löhne // Teile der Produktion im Stillstand

Warnstreik am Donnerstag, 19. Juni, 6 bis 14 Uhr vor dem Next Pharma-Standort Breitenbachstraße 13, 13509 Berlin-Reinickendorf

Mit einem erneut deutlich wahrnehmbaren Warnstreik haben die Beschäftigten von NextPharma am heutigen Donnerstag, den 19. Juni, ein starkes Zeichen gesetzt: Von 6 bis 14 Uhr beteiligten sich rund 40 Kolleginnen und Kollegen an den Arbeitskampfmaßnahmen, um ihren Forderungen nach einer gerechten Entlohnung und besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck zu verleihen. Die Streikmaßnahmen zeigten dabei spürbare Wirkung – Teile der Produktion kamen zum Erliegen.

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen ruhte damit am Berliner Standort des pharmazeutischen Lohnherstellers die Arbeit. Grund für die wiederholte Arbeitsniederlegung ist das fehlende Entgegenkommen der Arbeitgeberin. Trotz einer vorherigen Tarifaktion sowie des ersten Warnstreiks verweigert sich die Unternehmensleitung jeglichem Dialog und verharrt im Schweigen. Zum zweiten Verhandlungstermin im April war die Arbeitgeberseite ohne Angabe von Gründen nicht erschienen – ein Affront gegenüber der Belegschaft und ihrer berechtigten Anliegen. Die heutige Aktion signalisiert somit umso mehr den ernsthaften Unmut der Beschäftigten über die tarifpolitische Blockadehaltung ihrer Unternehmensleitung.

Annika M. Helle, stellv. Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin der IGBCE: „NextPharma ist ein Kompetenzzentrum für lebenswichtige Antibiotika, aber nicht für faire Löhne. Bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen bleibt das Unternehmen weit hinter dem Branchenstandard zurück. Die Beschäftigten fordern zu Recht echte Anerkennung, ein faires Entgelt und verbindliche Perspektiven. Dazu zählen insbesondere eine überproportionale Lohnerhöhung für die unteren Entgeltgruppen sowie eine spürbare und nachhaltige Entgeltentwicklung für sämtliche Tätigkeitsbereiche.“

Die IGBCE-Tarifkommission fordert für die Beschäftigten unter anderem einen Stundenlohn von mindestens 16 Euro in der untersten Entgeltgruppe, um einen angemessenen Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn zu gewährleisten. Darüber hinaus werden zeitliche Entwicklungsstufen, die tarifliche Eingruppierung bislang nicht erfasster Tätigkeiten – etwa im kaufmännischen Bereich – sowie eine Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten gefordert.

Dem gegenüber steht ein Angebot der Arbeitgeberin, das lediglich eine Lohnerhöhung von 3 Prozent vorsieht – angesichts des niedrigen Ausgangsniveaus am Berliner Standort ein völlig unzureichender Vorschlag.

Verhandlungsführerin Annika M. Helle: „Die heutigen Arbeitskampfmaßnahmen haben erneut eindrucksvoll gezeigt, dass die Beschäftigten bei NextPharma nicht länger bereit sind, faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen auf die lange Bank schieben zu lassen. Die Kolleginnen und Kollegen haben ein starkes und sichtbares Zeichen gesendet. Wenn ganze Produktionslinien stillstehen, zeigt das: Die Beschäftigten sind entschlossen, für ihre berechtigten Forderungen zu kämpfen.“

Annika M. Helle betont als Verhandlungsführerin ausdrücklich, dass es der IGBCE und den Beschäftigten nicht um die Verschärfung des Konfliktes geht. Die IGBCE-Tarifkommission signalisiert ausdrücklich ihre Gesprächsbereitschaft und ist jederzeit bereit, mit der Arbeitgeberin NextPharma an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

NextPharma beschäftigt am Standort Berlin-Reinickendorf rund 130 Personen. Produziert werden unter anderem dringend benötigte Antibiotika wie das Penicillin AmoxiClav in Tablettenform und als Saft für Kinder. Die Belegschaft zeichnet sich durch große Flexibilität und Engagement aus. Die heutigen Arbeitskampfmaßnahmen verdeutlichen: Wer Verantwortung für lebenswichtige Medikamente trägt, hat Anspruch auf faire Arbeits- und Entgeltbedingungen!

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Pressekontakt:

Annika M. Helle

Stellvertretende Bezirksleiterin der IGBCE

Tel.: +49 30 308680-73

Mobil: 0151-16365468

E-Mail: annika-mareike.helle@igbce.de

IGBCE Berlin-Mark Brandenburg
Verantwortlich: Rolf Erler, Bezirksleiter
Inselstraße 6, 10179 Berlin
Telefon: +49 30 30 86 80 0
Telefax: +49 30 30 86  80 17
E-Mail:  bezirk.berlin@igbce.de
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