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Zukunftstechnologien und wissenschaftliche Weiterbildung für die Gesundheitsbranche: Die RPTU auf der MEDICA 2025

Zukunftstechnologien und wissenschaftliche Weiterbildung für die Gesundheitsbranche: Die RPTU auf der MEDICA 2025
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Zukunftstechnologien und Weiterbildung für die Gesundheitsbranche: Die RPTU auf der MEDICA 2025

Von der sicheren drahtlosen Infrastruktur im Krankenhaus bis hin zum digitalen Zwilling des Patienten – auf der diesjährigen MEDICA zeigt die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU), wie die Wissenschaft zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen beiträgt. Die entsprechenden Forschungsprojekte sind Machbarkeitsstudien, die zeigen, welches Potenzial in der kommenden Mobilfunkgeneration 6G steckt. Auf der Fachmesse informiert die RPTU vom 17. bis 20. November ebenso über ihren berufsbegleitenden Fernstudiengang „Sport- und Gesundheitstechnologie“ – Anlaufstelle für Interessierte ist der Forschungsstand Rheinland-Pfalz (Halle 3, Stand E92).

Im Projekt „Sustainable Technologies for Advanced Resilient and Energy-Efficient Networks“, kurz SUSTAINET, arbeitet ein interdisziplinäres Forschungsteam der RPTU an neuen Konzepten für eine sichere, effiziente und nachhaltige Datenübertragung. Ein untersuchter Anwendungsfall ist das medizinische Umfeld. Ziel ist es hierbei, drahtlose Netzwerke so zu gestalten, dass sie die stetig wachsende Zahl mobiler Geräte im Krankenhausbetrieb energiesparend, sicher und zuverlässig unterstützen.

Christoph Lipps, Team Lead Cyber Resilience & Security, beschreibt: „Gemeinsam arbeiten wir unter anderem daran, Methoden der Künstlichen Intelligenz in sogenannten Edge-basierten Anwendungen zu implementieren. Ziel ist es, dadurch automatisiert zu erkennen, wer welche Daten wann, mit welcher Dringlichkeit und unter welchen Sicherheitsanforderungen übertragen möchte. Das trägt dazu bei, Kommunikationsnetze dynamisch zu steuern und (daten-)sicher zu betreiben.“

Besonders im Fokus steht der datenschutzkonforme Umgang mit Gesundheitsdaten: Neben klassischer Kryptografie erforscht das Team innovative Verfahren, die beispielsweise physikalische Eigenschaften eines Funkkanals verwenden, um Sicherheit und Authentizität zu erhöhen. Ergänzend dazu entwickeln sie Methoden, die nur dann Daten übertragen, wenn klinisch relevante Veränderungen auftreten – was Energie spart und Reaktionszeiten verkürzt. So entsteht eine nachhaltige, widerstandsfähige Netzwerkinfrastruktur, die auch für zukünftige 5G- und 6G-Systeme gerüstet ist.

Der vernetzte Patient: Digitale Zwillinge für eine personalisierte Medizin

Mit dem Konzept des vernetzten Patienten forscht die RPTU an der nächsten Stufe der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, medizinische digitale Zwillinge zu entwickeln – virtuelle Abbilder von Patientinnen und Patienten, die kontinuierlich mit Echtzeitdaten von tragbaren Sensoren und anderen Quellen gespeist werden. Diese digitalen Gegenstücke ermöglichen es Ärztinnen und Ärzten, den Gesundheitszustand präziser zu monitoren, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Behandlungen individuell anzupassen.

Zentraler Baustein sind dabei intelligente, körpernahe Sensorsysteme und die Integration von KI-Verfahren direkt auf den Endgeräten – ein Ansatz, der durch künftige 6G-Mobilfunknetze realisierbar wird. Die Netzwerk-Topologie, die bestimmt, wie der Datenfluss organisiert ist, entspricht einem Ring-Layout: „Bei diesem Aufbau sind die Sensoren in einem geschlossenen Kreislauf verbunden, was eine effiziente und zuverlässige Datenübertragung ermöglicht. Jeder Sensor kommuniziert direkt mit seinem Nachbarn und sorgt so für geringe Latenz und hohe Fehlertoleranz“, sagt Jan Herbst, der Teil des Forschungsteams ist.

Damit schafft die RPTU die technische Infrastruktur für eine Medizin, die nicht nur reagiert, sondern proaktiv und vorausschauend handelt.

Beitrag zur 6G-Plattform Deutschland

Beide Forschungsprojekte sind unter dem Dach der 6G-Plattform Deutschland verortet, die von Professor Hans D. Schotten, Leiter des Lehrstuhls für Funkkommunikation und Navigation an der RPTU und Wissenschaftlicher Direktor am DFKI, koordiniert wird. Ziel des Vorhabens ist es, sowohl wissenschaftliche Beiträge zur inhaltlichen Gestaltung von 6G zu leisten als auch die wissenschaftlich-organisatorische Begleitung der Prozesse sicherzustellen, die zur erfolgreichen Umsetzung des deutsch-europäischen 6G-Programms nötig sind.

Berufsbegleitend studieren: Master of Science in Sport- und Gesundheitstechnologie

Neben den genannten Forschungsprojekten präsentiert die RPTU auf der MEDICA auch ein zukunftsweisendes Weiterbildungsangebot: Der berufsbegleitende Master-Fernstudiengang „Sport- und Gesundheitstechnologie“ verbindet Inhalte aus Sportwissenschaft, Gesundheit und Informatik und richtet sich an Fachkräfte, die an der Schnittstelle von Technologie und Gesundheitswesen arbeiten möchten.

„Die interdisziplinäre Ausrichtung des weiterbildenden Fernstudiengangs befähigt Fachkräfte, Brücken zwischen verschiedenen Fachgebieten zu schlagen, innovative Lösungen zu entwickeln und macht sie so fit für die digitale Zukunft“, erläutert die Programmmanagerin und Sportwissenschaftlerin Dr. Eva Bartaguiz. Im Studienverlauf beschäftigen sich Fernstudierende unter anderem mit Datenverarbeitung, Künstlicher Intelligenz, Mensch-Maschine-Interaktion, Biomechanik, Sportmedizin, Statistik und Projektmanagement. Zudem lernen sie, wie man Testverfahren durchführt sowie datenbasierte Trainings- und Therapieempfehlungen erarbeitet – alles mit Blick auf praktische Anwendungen, insbesondere den Einsatz von sensorgestützten Trainingsgeräten und Diagnostikverfahren.

Das Studium erfolgt berufsbegleitend, überwiegend orts- und zeitunabhängig. Die Lerneinheiten lassen sich so flexibel in den Alltag integrieren.

Ausblick

Mit ihren Beiträgen auf der MEDICA 2025 zeigt die RPTU, wie technologische Innovation und akademische Weiterbildung Hand in Hand gehen – für eine datensichere, resilientere und patientenorientierte Zukunft im Gesundheitswesen.

Pressekontakt

Klaus Dosch

Referat für Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit

E: klaus.dosch(at)rptu.de

T: 0631 205-3001

RPTU
Rheinland-Pfälzische Technische Universität 
Kaiserslautern Landau
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Über die RPTU
Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) ist mit rund 16.000 Studierenden und über 1.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Technische Universität des Landes. Forschungstätigkeit und Studienangebot umfassen Ingenieurwissenschaften, Natur- und Umweltwissenschaften, Bildungs- und Gesellschaftswissenschaften, Mathematik und Informatik, Psychologie sowie Lehramt für alle Schularten. Mit Forschung und Lehre, die vielfach fächerübergreifend aufgestellt sind, findet die RPTU Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie etwa Klimawandel und Energiewende. Zudem schafft sie die wissenschaftlichen Grundlagen, um die Digitalisierung ebenso wie die digitale Transformation voranzutreiben. Als Ort internationaler Spitzenforschung, akademische Talentschmiede sowie Innovations- und Transferpartner steht die RPTU im stetigen Austausch mit Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Forschungscommunity. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer vielfältigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet Zukunft.
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