Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Bundesstiftung Aufarbeitung erinnert an das Massaker von Srebrenica
Bundesstiftung Aufarbeitung erinnert an das Massaker von Srebrenica
Berlin, 3. Juli 2025 - Am 11. Juli 1995 begann in der ostbosnischen Stadt Srebrenica eines der schwersten Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Innerhalb weniger Tage ermordeten Einheiten der bosnisch-serbischen Armee, der Polizei und serbische Paramilitärs mehr als 8.000 muslimische Bosniaken – vor allem Männer und Jungen. Ihre sterblichen Überreste wurden in Massengräbern verscharrt und später teilweise in neue Gräber verbracht, um die Spuren des Massakers zu verwischen.
Die NATO reagierte im August 1995 auf das Massaker von Srebrenica und die Belagerung von Sarajevo mit Luftangriffen auf serbische Stellungen. Kurz darauf endete der Krieg mit dem Dayton-Abkommen vom 21. November 1995. Es erkennt Bosnien-Herzegowina als souveränen Staat mit Sarajevo als Hauptstadt an.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert an dieses Menschheitsverbrechen, das vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien als Genozid eingestuft wurde. Das Gedenken im Jahr 2025 steht unter besonderen Vorzeichen: Die Gedenkstätte in Potočari wurde vorübergehend geschlossen – infolge zunehmender Spannungen in der Region und der anhaltenden Leugnung des Genozids durch führende bosnisch-serbische Politiker.
„Srebrenica mahnt uns, dass Völkermord kein Relikt der Vergangenheit ist. Wo Hass zum politischen Mittel wird und Menschen in ‚wir‘ und ‚sie‘ eingeteilt werden, ist niemand sicher. Erinnern heißt auch, Stellung zu beziehen – gegen jede Form von Nationalismus, Rassismus und Geschichtsverfälschung.“ — Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung
Einen vertiefenden Blick auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen bot bereits 2021 die Online-Veranstaltung der Bundesstiftung Aufarbeitung unter dem Titel „Hass oder Versöhnung“. Sie machte Tendenzen zum Thema, die bis heute nicht überwunden sind – etwa die anhaltende Leugnung des Genozids und wachsende Spannungen in der Region.
Jonathan Harnisch
Pressereferent
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