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Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

20 Jahre „Erschossen in Moskau“: Neue Online-Ausstellung erinnert an deutsche Opfer stalinistischer Gewalt

20 Jahre „Erschossen in Moskau“: Neue Online-Ausstellung erinnert an deutsche Opfer stalinistischer Gewalt

Berlin, 18. Juni 2025 – Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Geschichtsagentur Facts & Files, Zukunft Memorial e. V. und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur stellen am 25. Juni 2025 um 18 Uhr in Berlin die neue Online-Ausstellung www.donskoje1950-1953.de vor. Die digitale Ausstellung erinnert an etwa tausend Deutsche, die zwischen 1950 und 1953 in Moskau erschossen und auf dem Donskoje-Friedhof in Moskau anonym verscharrt wurden.

Vor 20 Jahren - 2005 - wurde das Totenbuch „Erschossen in Moskau“ erstmals veröffentlicht. Viele Familien erfuhren erst damals, was mit ihren Ende der 1940er/Beginn der 1950er Jahre verschwundenen Angehörigen geschehen war. Das Buch entstand in enger Zusammenarbeit mit deutschen und russischen Aufarbeitungsinitiativen. Wichtigster Partner in Russland war die Menschenrechtsorganisation Memorial. Sie wurde inzwischen von den russischen Behörden verboten, ihre Archive beschlagnahmt, ihre Strukturen zerschlagen, ihre führenden Mitglieder ins Exil vertrieben.

Die neue Online-Ausstellung führt das damalige Erinnerungsprojekt in digitaler Form weiter und macht die Schicksale dauerhaft und ortsunabhängig zugänglich. Sie verknüpft Biografien, historische Dokumente, Fotografien und Hintergrundinformationen zur politischen Repression in der Spätphase des Stalinismus. Beispielhaft steht das Schicksal von Herbert Kaiser aus Leipzig: Der Vater von drei Kindern wurde nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt und am 17. Dezember 1953 im Moskauer Butyrka-Gefängnis erschossen.

„Ein digitales Totenbuch ist heute weit mehr als ein Ort der Erinnerung an die Nachkriegszeit. Es ist zugleich ein Akt der Beharrlichkeit – gegen das staatlich verordnete Schweigen in Russland, das die unabhängige Aufarbeitung zerschlagen hat“, erklärt Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter:

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/20-jahre-erscheinen-des-totenbuchs-erschossen-moskau-und-praesentation-der-online-ausstellung

Jonathan Harnisch

Pressereferent

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kronenstraße 5 | 10117 Berlin | Tel. 030 / 31 98 95 225

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Unsere aktuelle Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/frauenausstellung

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