Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sonderpreis des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2025 an das Neiße Filmfestival verliehen
Sonderpreis des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2025 an das Neiße Filmfestival verliehen
Berlin, 13. Juni 2025 – Bei der gestrigen feierlichen Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2025 in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde das internationale Neiße Filmfestival mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit die herausragende Rolle des Festivals im Einsatz für einen offenen, kulturell vielfältigen und demokratischen Dialog in der europäischen Grenzregion.
Das Neiße Filmfestival, das 2025 bereits zum 22. Mal im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien stattfand, bringt seit Jahren Filme aus diesen Ländern sowie aus Osteuropa auf die Leinwand. Ergänzt wird das Programm durch Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und zahlreiche Diskussionsformate. Dadurch entstehen Begegnungsräume, die den grenzüberschreitenden Austausch fördern, die kulturelle Offenheit ländlicher Räume stärken und einen wichtigen Beitrag zur Verständigung im Geist eines offenen Europas leisten.
Veranstaltet wird das Festival vom Verein Kunstbauerkino e.V., getragen von einem starken Netzwerk aus Partnern und mit beeindruckendem ehrenamtlichem Engagement.
In ihrer Laudatio würdigte Dr. Grit Lemke, Autorin und Filmemacherin, die Arbeit und Bedeutung des Filmfestivals. Sie sagte: „So ein Festival mit 19 Spielstätten in drei Ländern und einer Vielzahl von oft historischen Filmen zu organisieren in einer Region mit rudimentärer Infrastruktur und nun ja schwieriger politischer Landschaft, vor allem mit einem im Vergleich zu anderen Festivals fast skandalös bescheidenen Budget, was nun mehr auch noch gekürzt werden soll, was noch skandalöser ist - so etwas all dem zum Trotz Jahr für Jahr auf die Beine zu stellen, erfordertet einen besonderen Menschenschlag mit einer gehörigen Portion Resilienz und ja auch Renitenz.“
Der nach dem Publizisten Karl Wilhelm Fricke benannte Preis wurde 2017 durch eine Spende des Mediziners, Autors und ehemaligen Fluchthelfers Dr. Burkhart Veigel ins Leben gerufen. Er zeichnet jährlich Projekte und Persönlichkeiten aus, die sich in herausragender Weise für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage einsetzen.
Die Jury des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises steht unter dem Vorsitz der ehemaligen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Marianne Birthler. Ihr gehören außerdem die russische Menschenrechtlerin Prof. Dr. Irina Scherbakova, der Schriftsteller Marko Martin, der Stifter Dr. Burkhart Veigel sowie die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Anna Kaminsky an.
Jonathan Harnisch
Pressereferent
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