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Corona und Schule: Alte Routinen überwinden - aus der Krise lernen!

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Schule und Corona: Alte Routinen überwinden - aus der Krise lernen!

  • Die Krise zeigt: Bildungspolitischer Anspruch und Schulwirklichkeit klaffen zu häufig auseinander
  • Kein "Weiter so wie bisher": Die Deutsche Schulakademie will die Krise als Chance zur Verbesserung des Schulwesens nutzen

Mit der Pandemie von Covid-19 ist das deutsche Schulwesen in einer zu Friedenszeiten noch nie dagewesenen Weise getroffen und in seiner Arbeit beeinträchtigt worden. Zurzeit bemühen sich alle Beteiligten in Schule, Familie, Staat und Gesellschaft um die verantwortbare Wiederherstellung erträglicher Zustände. Wie schnell und wie gut das gelingen kann, wird sich in den nächsten Monaten erweisen.

Die Probleme in der aktuellen Krise machen unübersehbar und unmissverständlich klar, dass das deutsche Schulsystem dringend einen solchen tiefgreifenden Veränderungsprozess braucht. Bildungspolitischer Anspruch und Schulwirklichkeit klaffen in der Krise zu häufig auseinander:

  • Im Gegensatz zur Forderung nach einem selbsttätigen Lernen in sozialer Gemeinschaft zeigt sich die weitgehende Vorherrschaft eines Lehrkraft - und Fächerzentrierten Unterrichts, der angesichts einer mangelhaften digitalen Infrastruktur in seiner ganzen Starrheit vorgeführt wird.
  • Im Gegensatz zur Forderung sozialer Chancengerechtigkeit erleben wir derzeit erneut einen Anstieg der gravierenden strukturellen Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen aus bildungsferneren Bevölkerungsgruppen.
  • Im Gegensatz zur Forderung einer individuellen, potenzialorientierten Lernförderung und entsprechender Leistungsbeurteilung, die Schülerinnen, Schüler und Eltern einbindet, sehen wir vor allem eine Fokussierung auf curriculare Vorgaben und Prüfungsrhythmen.
  • Im Gegensatz zur Forderung, eine aktive und mitverantwortliche Schulleitung zu stärken, herrscht wie kaum zuvor eine große Unklarheit bezüglich der (Fein-)Steuerung schulischer Prozesse verbunden mit einer Disbalance von staatlicher Rahmensetzung, eigenverantwortlicher Umsetzung und lokaler Vernetzung.

Angesichts dieser offen zu Tage tretenden Mängel und Probleme muss dringend eine Diskussion über die bildungspolitischen Lehren aus der Krise geführt werden. Die beispiellosen Erfahrungen aus dem Lock-Down sollten dazu genutzt werden, das Bildungssystem weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen. Auf keinen Fall darf es ein "Weiter so wie bisher" geben. Es gibt bereits viele gute Lösungen in der Praxis, auf die zurückgegriffen werden kann und sollte.

Die Deutsche Schulakademie, die sich zusammen mit den Schulen des Deutschen Schulpreises für innovative Formen bildungsgerechter Schule einsetzt, sieht sich hier in der gesellschaftlichen wie praktischen Verantwortung. Das gilt zuvorderst für dringend benötigte Unterstützungs- und Beratungsangebote. Diese werden an vielen Stellen von uns zur Verfügung gestellt und helfen direkt vor Ort.

Über diese unmittelbare und praktische Hilfe hinaus will und wird sich die Deutsche Schulakademie in den nächsten Monaten verstärkt der Frage zuwenden, was über das Jahr 2020 hinaus aus der gegenwärtigen fundamentalen Beeinträchtigung für die Veränderung von Schule und Unterricht in Deutschland gelernt werden kann. Hierfür können wir auf eine ganze Reihe bewährter Angebote aufbauen, die wir in den letzten fünf Jahren zu verschiedenen Themen der Schul- und Unterrichtsentwicklung initiiert haben.

Die Deutsche Schulakademie wird als länderübergreifende, gemeinnützige und überparteiliche Institution des deutschen Bildungswesens im Herbst und Winter 2020 in vielfältigen Formaten wie Foren, Expertengesprächen, Stellungnahmen und Petitionen - gemeinsam mit den Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises und vielen weiteren Akteuren - weiterhin im Sinne der notwendigen Veränderungen tätig werden. Wir möchten die Krise als Chance zur Verbesserung des Schulwesens nutzen.

Kontakt:

Claudia Hagen

Bereichsleiterin Kommunikation

Die Deutsche Schulakademie gGmbH
Hausvogteiplatz 12
10117 Berlin

Tel: + 49 (0) 30/76 75 95-210

presse@deutsche-schulakademie.de

www.deutsche-schulakademie.de

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 Die Deutsche Schulakademie gGmbH, Sitz: Stuttgart, Registergericht: Amtsgericht Stuttgart,
HRB 751175, Geschäftsführung: Prof. Dr. Hans Anand Pant, Dr. Roman Rösch

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Die Deutsche Schulakademie gGmbH, eine Einrichtung von Robert Bosch Stiftung und Heidehof Stiftung, ist eine bundesweit aktive und unabhängige Institution für Schulentwicklung und Lehrerfortbildung mit Sitz in Berlin. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Modelle ausgezeichneter Praxis aus mehr als zehn Jahren Deutscher Schulpreis mit Hilfe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aufzubereiten und in die Breite zu tragen. Dabei wendet sie sich mit ihren Angeboten an alle Schulen in Deutschland. Die Deutsche Schulakademie organisiert innovative Fortbildungen und gestaltet umfangreiche Schulentwicklungsprogramme, stellt Materialien über gute Schulpraxis zur Verfügung und berät zu Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung.

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