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Fernwärmegipfel BMWK und BMWSB: Systemoffene Wärmewende gefordert
Ausbau und Transformation von Fernwärme müssen verbraucherfreundlich und sozialverträglich sein

Köln (ots)

Beim heutigen Fernwärmegipfel im Bundeswirtschaftsministerium wurden der Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme mit zahlreichen Verbänden und Institutionen besprochen. Nach Ansicht der Info- und Serviceplattform Allianz Freie Wärme ( www.freie-waerme.de) sowie Heizungsindustrie (BDH) zählen zentrale Wärmenetze wie bei Nah- und Fernwärme ebenso wie die individuelle Heizungstechnik zu den Lösungsansätzen einer erfolgreichen, systemoffenen Energie- bzw. Wärmewende. Allerdings sollte der Anschluss an ein Wärmenetze frei wählbar, wirtschaftlich und ökologisch sein, zum Beispiel was die künftige Einbindung von 65 % erneuerbaren Energien betrifft.

Im Kontext der öffentlichen Diskussionen um das Gebäude-Energiegesetz (GEG) und die kommunale Wärmeplanung werden die zentralen Wärmenetze zunehmend als "Heilsbringer" definiert. Allianz Freie Wärme inkl. Heizungsindustrie sehen pauschale, politische Präferenzen von einzelnen technologischen Lösungen kritisch, da sie die gebäudeindividuellen Gegebenheiten außer Acht lassen. Gerade mit Blick auf die langen kosten- und personalintensiven Planungs- und Umsetzungszeiten von Wärmenetzen, dürfe es nicht zu einem Stillstand bei der Heizungsmodernisierung und damit zu weniger Klimaschutz im Gebäude kommen. Darüber hinaus sei noch völlig ungeklärt, wie schnell die bestehenden Wärmenetze auf den politisch geforderten Anteil an erneuerbaren Energien umgestellt werden können. Derzeit liegt der Anteil der Fernwärme im Gebäudebereich bei knapp 14 %, und es werden hierfür lediglich etwa 20 % erneuerbare Energien anteilig eingebunden. Hinzu kommt, dass der Wärmenetzsektor nach wie vor unreguliert ist und damit zu einem unkalkulierbaren Risiko für den Anschlussnehmer werden kann. Ähnlich sehen dies die Verbraucherschutzverbände für die zumeist monopolistisch geprägten Wärmenetzangebote von nur einem regionalen Anbieter. Zuletzt wurden vor diesem Hintergrund auf Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums kartellrechtliche Verfahren gegen Wärmenetzbetreiber eingeleitet.

Aufgrund der Komplexität, die optimalen Wärmesysteme in Gebäuden und Wohngebieten möglichst schnell und umfassend an den geeigneten Stellen bis 2045 einzusetzen, plant die Bundesregierung ein bundesweit gültiges kommunales Wärmeplanungsgesetz (WPG). In manchen Bundesländern werden diese aufwändigen tlw. bis zu zwei Jahre andauernden Planungsprozesse bis hin zu Umsetzungskonzepten von Städten und Gemeinden bereits ausgeführt. Eine verzahnte Umsetzung des GEG mit dem kommunalen Wärmeplanungsgesetz scheint derzeit nicht möglich, da in vielen Kommunen noch die Wärmeplanung mit verbindlichen Vorgaben und vor allem der Ausbau der Wärmenetze fehlen. Jetzt aber den modernisierungswilligen Bürgern im Rahmen eines kollektiven Attentismus zu raten, bis zur Fertigstellung der Wärmenetze abzuwarten, ist fatal für alle Beteiligten inkl. Klimaschutz. Jede Heizungsmodernisierung mit erneuerbaren Energien, die umgesetzt wird, erzielt sofort die gewünschten CO2-Einspareffekte.

Für die finale Version des GEG erhoffen sich die Allianz Freie Wärme zusammen mit der Heizungsindustrie mehr Spielraum für die Bürger, vor allem wenn es um den Einsatz von Biomasse wie etwa Holzpellets oder Scheitholz im Neubau geht, um die 65 %-Vorgabe mit erneuerbarer Energie zu erfüllen. Denn die Wärmewende gelingt nur, wenn diese auch verbraucherfreundlich und sozialverträglich umgesetzt wird. Dies setzt voraus, dass möglichst alle modernen, effizienten Wärmetechniken mit Einbindung erneuerbarer Energien eingesetzt werden.

Über die Allianz Freie Wärme:

Die Allianz Freie Wärme ist ein Zusammenschluss von Initiativen, Unternehmen und Verbänden aus den Bereichen Heizen und Wärme. Die Akteure setzen sich mit Informationen und Services wie zum Beispiel einem Wärmevergleich-Rechner unter www.freie-waerme.de für moderne, individuelle Heizsysteme und das Recht der Verbraucher ein, sich unabhängig und frei für das optimale Heizsystem zu entscheiden. Hierzu gehören Wärmepumpen, hocheffiziente Hybridsysteme (Öl/Gas) unter Einbindung erneuerbarer Energien, ebenso wie Holz- und Pellet-Systeme, KWK-Systeme, Kamin- und Kachelöfen, Solarwärmeanlagen sowie Abgassysteme. Damit ist Freie Wärme das Gegenteil von unregulierten, zentralen Nah- und Fernwärmesystemen, die unter anderem über Anschlusszwänge und Verbrennungsverbote forciert werden und den Verbrauchern die Wahl der Wärmequelle nehmen.

Pressekontakt:

Pressestelle Allianz Freie Wärme
Jürgen Bähr
Telefon: +49 2247 9001 811
presse@freie-waerme.de
Twitter: @FreieWaerme
Facebook: @AllianzFreieWaerme

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