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Nato-Gipfel - viel Geld, wenig Ziele

Frankfurter Rundschau (ots)

Wenn die teils erheblichen inhaltlichen Differenzen nicht wären, könnte man sagen: Die Nato ist nach dem Bekenntnis aller Mitglieder einschließlich der USA zu dem Verteidigungspakt und der beschlossenen historischen Aufrüstung so geeint und stark wie selten zuvor. Dafür mussten die europäischen Alliierten allerdings US-Präsident Donald Trump mit viel Geld und noch mehr schmeichelnden und unterwürfigen Worten bis zur Schmerzgrenze im Boot halten.

(...) So weit wäre es vielleicht nicht gekommen, wenn Deutschland und die europäischen Nachbarn ihre Hausaufgaben gemacht hätten. Wenn sie nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato nicht erst rund elf Jahre später umgesetzt hätten. Wenn sie auf die freundlich fordernden Worte der US-Präsidenten Barack Obama und Joe Biden nach mehr Eigenverantwortung bei der Verteidigung gehört oder die imperialen Ziele des russischen Autokraten Wladimir Putin ernst genommen oder mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über eine größere europäische Souveränität diskutiert hätten. Haben sie aber nicht.

All das rechtfertigt weder Trumps Wortwahl noch sein Bully-Verhalten. Macht ihn aber wegen der militärischen Fähigkeiten der USA fast unangreifbar, ohne die die europäischen Verbündeten verteidigungspolitisch ziemlich nackt dastehen würden.

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