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Neue Weltwirtschaftsordnung 2050: China führt, Indien folgt knapp hinter den USA

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie: 2050 übertrifft die Wirtschaftskraft der E7-Staaten die der G7 um über 60 Prozent / Deutschland fällt von Rang vier auf Rang acht / Pro-Kopf-Einkommen bleibt in Industriestaaten deutlich höher

Die Gewichtsverteilung in der globalen Wirtschaftsordnung ändert sich in den kommenden Jahren grundlegend. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird China im Jahr 2050 die mit Abstand größte Wirtschaftsmacht sein, gefolgt von den USA und Indien. Zudem rücken Schwellenländer wie Brasilien, Russland oder auch Mexiko und Indonesien im weltweiten Wirtschaftsranking weit vor, während etablierte Industriestaaten wie Deutschland und Frankreich an Bedeutung verlieren, wie aus der Studie "The World in 2050" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht.

Das Bruttoinlandsprodukt der so genannten E7-Staaten (Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland und die Türkei) wird 2050 den Berechnungen der PwC-Experten zufolge um fast zwei Drittel über dem der G7-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA) liegen. Derzeit erreichen die E7-Staaten nur rund 36 Prozent der Wirtschaftsleistung der führenden Industrienationen. Wird die jeweilige Wirtschaftsleistung der Staaten in Kaufkraftparitäten statt zu Marktwechselkursen bewertet, ist das Bruttoinlandsprodukt der E7-Staaten im Jahr 2050 voraussichtlich sogar doppelt so groß wie das der G7.

Für die G7-Staaten sind die Konsequenzen dieser Entwicklung vielschichtig und schwer zu überblicken. Einerseits dürften mit dem wirtschaftlichen Erstarken der Schwellenländer auch neue Global Player entstehen, die mit Konzernen aus den etablierten Industriestaaten um Märkte und Rohstoffe konkurrieren. Andererseits schafft der wachsende Wohlstand in den E7-Staaten auch neue Absatzmärkte für Unternehmen der G7.

"Die Motoren zum Antrieb des weltweiten Wachstums liegen in Zukunft vor allem in Asien und Lateinamerika. Das Wachstum der Schwellenländer schafft aber auch mehr Wohlstand in den alten Industrienationen", kommentiert PwC-Partner Alfred Höhn.

Der Aufstieg der E7 setzt die Regierungen der G7-Staaten allerdings unter Druck. Sie müssen möglichen Arbeitsplatzverlusten in nicht mehr konkurrenzfähigen Branchen begegnen und den Strukturwandel vorantreiben, wobei die notwendige Sanierung der Staatsfinanzen die Handlungsspielräume einschränkt.

Wohlstandsgefälle bleibt groß

Gemessen an der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts bis 2050 gibt es auf Ebene der Nationalstaaten klare Auf- und Absteiger (vgl. Tabelle 1). So klettert Indien im Ranking der größten Volkswirtschaften vom elften (Jahr 2009) auf den dritten Platz, China verbessert sich von Rang drei auf Rang eins. Demgegenüber fallen die USA vom ersten auf den zweiten, Japan vom zweiten auf den fünften und Deutschland sogar vom vierten auf den achten Platz zurück. Dennoch bleibt das Wohlstandsgefälle zwischen den Staaten der G7 und der E7 groß. Das deutlich höhere Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern geht nämlich mit einem starken Bevölkerungswachstum einher. Damit steigt das Pro-Kopf-Einkommen wesentlich langsamer als das Bruttoinlandsprodukt insgesamt.

Selbst bei einem Vergleich auf Basis der Kaufkraftparität dürfte das BIP je Einwohner in China bis 2050 nur von heute 14 Prozent auf 45 Prozent des US-Niveaus steigen, Indien kommt auf 28 Prozent (2009: 7 Prozent). Demgegenüber legt das Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland von 79 Prozent auf 82 Prozent des Pro-Kopf-Einkommens in den USA zu. "Im Jahr 2050 wäre demnach das durchschnittliche Einkommen eines US-Bürger immer noch doppelt so hoch wie das eines vergleichbaren Bürgers in China", betont Höhn.

Tabelle 1 - Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts bis 2050
|Rang|Land       |BIP  in    |Rang |Land       |BIP in Mrd. |
|2009|           |Mrd. USD   |2050 |           |USD (Kurs   |
|    |           |(Kurs 2009)|     |           |2009)       |
|1   |USA        |14.256     |1    |China      |51.180      |
|2   |Japan      |5.068      |2    |USA        |37.876      |
|3   |China      |4.909      |3    |Indien     |31.313      |
|4   |Deutschland|3.347      |4    |Brasilien  |9.235       |
|5   |Frankreich |2.649      |5    |Japan      |7.664       |
|6   |UK         |2.175      |6    |Russland   |6.112       |
|7   |Italien    |2.113      |7    |Mexiko     |5.800       |
|8   |Brasilien  |1.572      |8    |Deutschland|5.707       |
|9   |Spanien    |1.460      |9    |UK         |5.628       |
|10  |Kanada     |1.336      |10   |Indonesien |5.358       |
|11  |Indien     |1.296      |11   |Frankreich |5.344       |

Quelle: Weltbank, PwC-Berechnungen

Tabelle 2 - Entwicklung des relativen Pro-Kopf-Einkommens (USA=100), 
kaufkraftbereinigt
|           |2009 |2030 |2050|
|USA        |100  |100  |100 |
|Japan      |71   |78   |79  |
|Deutschland|79   |80   |82  |
|UK         |81   |83   |87  |
|Frankreich |76   |79   |83  |
|Italien    |71   |74   |74  |
|Kanada     |84   |83   |83  |
|China      |14   |33   |45  |
|Indien     |7    |15   |28  |
|Brasilien  |22   |31   |41  |

Quelle: Weltbank, PwC-Berechnungen

Pressekontakt:

Karim Schäfer
PwC
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Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com
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