Universität Osnabrück lud zu Antrittsvorlesung
Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ vergeben
Sie erforscht rassismussensible Bildungsprozesse aus der Perspektive der Sozialpädagogik: Am 18. Juni hielt die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Lisa Janotta ihre Antrittsvorlesung an der Universität Osnabrück. Bei der Veranstaltung im Botanischen Garten wurde zugleich das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt im Rahmen der Ausschreibung des Professorinnenprogramms 2030 übergeben. Dr. Janotta ist die erste Professorin in dem aktuellen Programmdurchlauf an der Universität.
057/2025 18.6.2025
Rassismus aus Sicht der Sozialpädagogik
Universität Osnabrück lud zu Antrittsvorlesung / Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ vergeben
Sie erforscht rassismussensible Bildungsprozesse aus der Perspektive der Sozialpädagogik: Am 18. Juni hielt die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Lisa Janotta ihre Antrittsvorlesung an der Universität Osnabrück. Bei der Veranstaltung im Botanischen Garten wurde zugleich das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt im Rahmen der Ausschreibung des Professorinnenprogramms 2030 übergeben. Dr. Janotta ist die erste Professorin in dem aktuellen Programmdurchlauf an der Universität.
„Für uns als Universität ist es ein wunderbares Zeichen heute in unserem schönen Garten zusammenzukommen, um einerseits Frau Prof. Janotta zu begrüßen und mehr über sie selbst und ihre Forschung zu erfahren und andererseits zugleich das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ entgegenzunehmen“, so Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück. „Über die Jahre hinweg in diesem Programm so erfolgreich abzuschneiden, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit und nur als absolute Teamleistung zu bewerkstelligen, für die ich allen Beteiligten von Herzen danken möchte.“
Dass eine solche Auszeichnung etwas Besonderes darstellt, machte auch Prof. Dr. Andrea Lenschow deutlich. Die Vizepräsidentin für Internationalisierung, Diversität und wissenschaftliche Qualifikation dankte insbesondere dem Gleichstellungsbüro, das durch großes Engagement eine solche Auszeichnung erst ermöglicht habe.
Das Professorinnenprogramm wurde 2008 von Bund und Ländern gemeinsam gegründet. Ziel ist es, mehr Frauen nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten, ihre Beteiligung auf allen Qualifikationsstufen zu steigern und die tatsächliche Geschlechtergleichstellung weiter voranzutreiben. Erfolgreiche Hochschulen erhalten Anschubfinanzierungen für die Dauer von fünf Jahren für maximal drei Erstberufungen von Wissenschaftlerinnen auf unbefristete W2- und W3-Professuren. Der Erhalt des Prädikats ermöglicht darüber hinaus die Finanzierung einer zusätzlichen Stelle für die Dauer von fünf Jahren für eine Wissenschaftlerin auf dem Weg zur Professur.
Die Universität Osnabrück war bislang in allen drei Antragsrunden mit ihrem eingereichten Gleichstellungskonzept erfolgreich und wird jetzt bereits zum zweiten Mal mit einem Prädikat ausgezeichnet. In den vorherigen drei Runden konnten mit acht Berufungen auf sechs W2- und zwei W3-Professuren zu den Programmzielen beigetragen werden. Die so freigewordenen Mittel ermöglichten zudem die Durchführung diverser Gleichstellungsprojekte an der Universität. Im aktuellen vierten Durchgang des Professorinnenprogramms ist Prof. Janotta die erste eingeworbene Programmprofessur.
„Es ist mir ein wichtiges Anliegen, den Frauenanteil in wissenschaftlichen Führungspositionen weiter zu erhöhen. Dabei geht es um Gleichstellung – aber auch um die Steigerung der Innovationskraft und um die Exzellenz unseres Wissenschaftssystems. Deswegen tragen Bund und Länder mit dem Professorinnenprogramm 2030 maßgeblich dazu bei, dass die Zahl der Professorinnen in Deutschland weiter in Richtung Parität steigt und der Leaky Pipeline entgegengewirkt wird. Der Universität Osnabrück gratuliere ich zur Auszeichnung als gleichstellungsstarke Hochschule sehr herzlich“, so Bundesforschungsministerin Dorothee Bär. Und auch der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs gratulierte: „Die Universität zeigt, wie Gleichstellung gelebt und gestaltet wird. Gleichstellung ist nicht nur Ziel, sondern Wegbereiterin für eine starke, chancengerechte und zukunftsfähige Wissenschaft.“
In ihrer Antrittsvorlesung sprach Prof. Janotta über die Bedeutung psychoanalytischer Rassismustheorien für Forschung, Hochschullehre und pädagogische Praxis. „Rassismus hat als soziales Phänomen einen großen Einfluss auf bewusste und unbewusste Formen unseres Miteinanders. Dies schlägt sich auch in individuellen Bildungsprozessen nieder“, so die Wissenschaftlerin. „Das (pädagogische) Konzept der Rassismuskritik strebt danach, Rassismus als soziale und machtvolle Ordnungen zu reflektieren und transformieren. Dass und in welcher Weise dabei auch Gefühle und Affekte eine Rolle spielen, ist in der pädagogischen Debatte aber noch nicht ausreichend erforscht.“ In ihrer Antrittsvorlesung griff Prof. Janotta Konzepte aus der psychoanalytisch orientierten Gruppenanalyse auf, um zu verstehen, auf welche Weise Gefühle in heterogenen Gruppen relevant werden können. Daraus entwickelte sie neue pädagogische Ansätze und Forschungsperspektiven.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Lisa Janotta, Universität Osnabrück
Institut für Erziehungswissenschaft
E-Mail: lisa.janotta@uos.de
Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück Stabsstelle Kommunikation und Marketing Neuer Graben / Schloss, 49076 Osnabrück Tele.: +49 541 969 4516 E-Mail: oliver.schmidt@uni-osnabrueck.de
Weiteres Material zum Download Dokument: 057_PM_Janotta_Antri~ng_Juni_230235.docx