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Lauterbach (SPD): Leistungsbezogene Honorare für Spitzenärzte / Bahr (FDP): Größtmögliche Wahlfreiheit und Transparenz

Bonn (ots)

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat sich
für eine leistungsbezogene Honorierung insbesondere von Spitzenärzten
ausgesprochen. In der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN sagte er am 
Montagabend, auch in einigen anderen Ländern sei es so, dass "der 
besonders gute Spezialist ein höheres Honorar bekommt." Wörtlich 
sagte Lauterbach: "Ich bin für leistungsorientierte Honorare. Wir 
haben in Deutschland das verrückte System, dass die Operation immer 
gleich gut bezahlt wird, und zwar für den Top-Spezialisten wie für 
denjenigen, der den Eingriff eigentlich gar nicht machen sollte. Wir 
haben ein System, welches Mittelmaß belohnt."
Zugleich sprach sich der Gesundheitspolitiker gegen eine 
Einheitskrankenversicherung aus. Es sei jedoch richtig, dass es die 
Möglichkeit von Zusatzversicherungen gebe. Eine wichtige 
Grundvoraussetzung sei aber, dass bei den medizinisch notwendigen 
Leistungen der Arzt für jeden privat oder gesetzlich Versicherten das
gleiche Honorar bekommen, "weil es sonst Patienten erster und zweiter
Klasse gibt." Weiterhin forderte der SPD-Politiker ein "transparentes
Preissystem, wo die Rechnung an den Patienten geht". Dies müsse 
natürlich das gleiche System für alle sein, bei dem die Preise für 
private wie für gesetzlich Versicherte gelten müssten.  Andernfalls 
würde dies bedeuten, dass die 90 Prozent gesetzlich Versicherten 
sofort schon wieder Patienten zweiter Klasse sind. Er halte es zudem 
für richtig, die Umstellung des Honorarsystems auch mit einer 
Aufstockung der Gesamthonorarsumme für Hausärzten und Kinderärzte zu 
verbinden.
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung sagte der FDP-Gesundheitspolitiker 
Daniel Bahr, der Gegensatz zwischen gesetzlich und privat 
Krankenversicherten sei nicht mehr haltbar und nicht wirklich 
begründet. "Ich sage: Wir machen ein System, aber dann von nur 
privaten Krankenversicherungen mit der Pflicht zur Versicherung einer
Grundversorgung - die muss jeder versichert haben." Wie jemand sie 
versichere, bei welcher Krankenversicherung, was er hinzu nehme - das
solle jeder selbst entscheiden können, sagte Bahr. Er sei für 
größtmögliche Wahlfreiheit. Zudem müsse es einen Annahmezwang der 
Versicherungen im Rahmen der Grundversorgung geben: "Jede 
Versicherung muss auch jeden mit Vorerkrankung nehmen. Aber: Das 
Vorbild sollte eine private Krankenversicherung und eine 
Gebührenordnung sein."Er halte Arztrechnungen für ein ganz, ganz 
wichtiges Element, um mehr Transparenz und Akzeptanz zu bekommen. 
Heute sei das System völlig intransparent, der Versicherte sehe gar 
nicht, welche Kosten verursacht und welche Leistungen in Anspruch 
genommen würden.

Pressekontakt:

PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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