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Hoffnung auf eine Welt in Frieden und Recht Auslandsbischof der EKD zum Tag der Menschenrechte

Hannover (ots)

"Ich will Frieden schaffen im Lande, und ihr
werdet ruhig schlafen, ohne dass euch jemand aufschreckt." (3.Mose 
26,6) Mit  der Tageslosung für den 10. Dezember aus dem Herrnhuter 
Losungsbüchlein macht der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, auf die welt-weite Hoffnung 
aller Menschen auf Frieden und unbedrohtes Leben aufmerksam, die sich
mit dem Tag der Menschenrechte verbindet. Eine Zusage Gottes eröffne 
diese Perspektive, erkennt der Auslandsbischof in dem für diesen Tag 
gelosten Bibeltext. "Gleichwohl müssen viele Menschen in unsicheren 
und bedrohlichen Situationen leben, weil sie Willkür und 
Rechtlosigkeit in elementaren Lebensvollzügen erfahren." Die Zusage 
Gottes gebe dennoch Mut und Hoffnung und sei zugleich unbedingte 
Verpflichtung für alle Christen, sich für die Wahrung der 
Menschenrechte einzusetzen, so Schindehütte.
Dankbar und anerkennend macht der Auslandsbischof am 
internationalen Tag der Menschenrechte darauf aufmerksam, dass sich 
die Begründung der Menschenrechte aus unterschiedlichen 
Glaubensüberzeugungen und weltanschaulichen Orientierungen speise. 
"Dies stärkt das daraus wachsende Engagement vieler für die 
Menschenrechte". Martin Schindehütte sieht hoffnungsvolle Zeichen 
dafür, dass die Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte 
Fortschritte mache. Der Auslandsbischof verweist dazu auf zwei 
bemerkenswerte politische Resolutionen von großem Gewicht.
Mit Freude habe er zur Kenntnis genommen, dass der 
Menschenrechtsausschuss der UNO-Vollversammlung im vergangenen Monat 
mit einer klaren Mehrheit von 99 zu 55 Stimmen bei 33 Enthaltungen 
eine Resolution zur Abschaffung der Todesstrafe angenommen habe. Das 
sei ein wichtiger Schritt dahin, dass die Vollversammlung der UNO und
der Sicherheitsrat einmal zur Ächtung der Todesstrafe kommen können. 
Zwar sei die Zahl der Hinrichtungen im Jahr 2006 von 2148 auf 1591 
gesunken, für das grundsätzliche Ziel seien aber noch unvermindert 
große Anstrengungen nötig. 90 Prozent dieser Hinrichtungen werden 
laut amnesty international in nur sechs Ländern vollzogen: China, 
Iran, Irak, Pakistan, Sudan und den USA. In diesem Zusammenhang 
begrüßt es Bischof Martin Schindehütte ausdrücklich, dass sich die 
Europäische Union auf einen gemeinsamen "Tag gegen die Todesstrafe" 
hat einigen können: "Es ist gut, dass uns in Europa auch die 
gemeinsame Ächtung der Todesstrafe verbindet."
Als zweites wichtiges Ereignis verweist der Auslandsbischof auf 
eine Resolution des Europäischen Parlaments vom 15. November dieses 
Jahres, in der die Verfolgung von Christen verurteilt wird und die 
Regierungen aufgefordert werden, die Rechte aller Bürger zu schützen 
und Akte der Diskriminierung und Intoleranz abzuwenden. Das Parlament
habe die Unterstützung von Ländern von der Bedingung abhängig 
gemacht, dass die Religionsfreiheit respektiert werde. In der 
Resolution des EU-Parlaments werden konkrete Beispiele von 
Einschüchterungen, Entführungen und Ermordungen angeführt, wie 
beispielsweise die Übergriffe auf christliche Kirchen im Irak und in 
Pakistan, die Entführung von Pater Giancarlo Bossi auf den 
Philippinen oder die Ermordung des italienischen Priesters Andrea 
Santoro in der Türkei. Einer der Initiatoren der Resolution, Mario 
Mauro, sehe in der Religionsfreiheit eine Art "Bewährungsprobe": Sie 
offenbare, "ob alle anderen Freiheiten und Menschenrechte respektiert
werden". Aus diesem Grund habe das Parlament zum ersten Mal in der 
Geschichte "'alle Akte der Gewalt gegenüber christlichen 
Gemeinschaften, wo auch immer sie auftreten mögen, heftig verurteilt 
und die beteiligten Regierungen ersucht, gegenüber jenen, die sich 
mit solchen Verbrechen beflecken, Gerechtigkeit walten zu lassen."
Martin Schindehütte erinnert in seiner Äußerung zum Tag der 
Menschenrechte, dass die Christen in aller Welt in diesen Wochen 
Advent feiern: "Die Adventszeit bringt für Christen in besonderer 
Weise ihre Hoffnung auf eine Welt in Frieden und Recht zum Ausdruck; 
eine Hoffnung, die durch den Glauben an Gottes Verheißung genährt und
durch die Liebe erfüllt wird. Es ist daher aus christlicher 
Perspektive ein schönes Symbol, dass der Tag der Menschenrechte in 
dieser Zeit des aufscheinenden Lichtes Gottes liegt."
Hannover/Berlin, 7. Dezember 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Hinweise:
Das Herrnhuter Losungsbüchlein ist das 1731 von Graf Nikolaus von 
Zinzendorf initiierte und seither jährlich erscheinende 
Andachtsbüchlein, in dem für jeden Tag eine Bibelstelle aus dem Alten
Testament ausgelost wird. Weitere Informationen: www.losungen.de
Zu den Zahlen, Daten und Fakten über die Todesstrafe: 
http://amnesty-todesstrafe.de/
Zur Entscheidung des EU-Parlaments: http://www.europarl.europa.eu/
sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-2007-0542+0+DOC+XML+V0//D
E&language=DE

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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